Chronologie Holzheizungen: Unterschied zwischen den Versionen

 
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== Chronologischer Abriss der Ereignisse und Impulse mit Relevanz für den Innovationsverlauf im Bereich biogene Festbrennstoffe ==
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'''Chronologischer Abriss der Ereignisse und Impulse mit Relevanz für den Innovationsverlauf im Bereich Holzheizungen'''
  
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Diese Chronologie ist als Ergänzung zum [[Innovationsbericht]] (Kapitel 3 „Innovationsbedingungen der Wärmeerzeugung mit Holz“) zu verstehen. Sie zeigt den zeitlichen Verlauf ausgewählter kleinerer und größerer Ereignisse und Impulse für die Innovationsentwicklung im Bereich der Holzheizungen.
  
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Die Chronologie verdeutlicht, dass die lokalen oder singulären Ereignisse gerahmt und begleitet werden durch Veränderungen im politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Kontext. Um die Entwicklung und das jeweilige Gewicht der Ereignisse zu verstehen, ist jedoch das Lesen des [[Innovationsbericht]]s zu den Innovationsbedingungen unverzichtbar.
  
'''Einzelne Ereignisse der 1970 und 1980er Jahre '''
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[[Image:Chrono FB.JPG|left|thumb|frameless|500px|verweis=Media:BF_Chronologie.pdf|verweis=|Download: [[Media:BF_Chronologie.pdf|Chronologie der Holzheizungen 1973 bis heute]]]]
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Allgemein
 
 
 
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Low-Tech-Image; hoher Anteil landwirtschaftlicher / ländlicher Akteure mit Waldnutzungsrechten; Nutzung bäuerlicher Technik und Erfahrungen bei der Gewinnung von Scheitholz und dessen Anwendung in Einzelfeuerungsanlagen oder Heizkesseln (Durchbrandtechnik). Rolle / Einfluss der Ofenhersteller/Heizungsbauer eher gering
 
 
 
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Viele Einzelakteure. private Anwender vereinzelt. Anwender haben traditionell günstige Möglichkeiten der Holzbeschaffung
 
 
 
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1973:
 
 
 
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Erste Ölkrise, Motivationsschub für die verstärkte (Wieder)-Beschäftigung mit erneuerbaren Energien allgemein
 
 
 
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1974-1977:
 
 
 
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FOFÖ-  Keine FOFÖ für Bioenergie / biogene Festbrennstoffe im Rahmen des Ersten Rahmenprogramms Energieforschung (BMFT) (Hahn 2005)
 
 
 
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1976:
 
 
 
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Experimentierphase KUP: Erste Anlage von Pappel-Kurzumtriebsplantagen auf Acker (Ausführung: Forschungsinstitut für schnellwachsende Baumarten in Hannoversch-Münden, Hessen). Hintergrund war die steigende Nachfrage nach Rohholz für die Spanplattenindustrie.
 
 
 
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1979/80:
 
 
 
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Verstärkung durch 2. Ölkrise 1979/80
 
 
 
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'''Einzelne Ereignisse der 1980er Jahre'''
 
 
 
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Allgemein
 
 
 
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Auch in den 1980ern funktionierten die angebotenen Scheitholzkessel nach dem traditionellen Durchbrandprinzip und wiesen so nur mäßige Wirkungsgrade im Bereich von 50 bis 70 % auf. Holzheizung mit automatisierter Brennstoffzufuhr (Hackschnitzel oder Pellets) und der deutlich effizienteren Unterbrand- bzw. Vergasertechnik wurden erst Verlauf in dieser Dekade in den USA und Europa entwickelt, waren aber noch weit von nennenswerter Marktbedeutung entfernt und hatten mit vielen Detailproblemen zu kämpfen.
 
 
 
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1982
 
 
 
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Erste Hackschnitzelheizungen für den Hausheizungsbereich wurden in DeutschlandAnfang der 1980er Jahre entwickelt. Pionier in Deutschland war die Heizomat Gerätebau-Energiesysteme im bayerischen Gunzenhausen, die seit 1982 Hackschnitzelheizungen anbieten.
 
 
 
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Errichtung der ersten Holzpelletsfabrik im schwedischen Mora. (UMBERA 2000, 5)
 
 
 
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Der Ölpreis stieg seit dem Ölpreisschock 1979 auf 33 Dollar/Barrel.
 
 
 
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Nominell erreichte die F+E-Förderung für erneuerbare Energien ihren bis dato höchsten Wert mit 117 Mio. DM im Jahr 1982 (Langniß+Ziesing 2005, 211). Davon flossen aber kaum Mittel in die Förderung der Bioenergie.
 
 
 
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1983
 
 
 
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Vorstellung der Gelenkarmfräse durch Heizomat Gerätebau-Energiesysteme zur Austragung von Hackschnitzeln/Pellets auf großen Vorratsräumen mit Brennstoffvorräten für mehrere Wochen oder Monate. Diese Entwicklung bildete durch Kooperationen die Basis für die weitere Automatisierungsentwicklungen von Holzheizungen bei österreichischen Kesselbauern.
 
 
 
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1983/84
 
 
 
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Der Flugzeugingenieur. Jerry Whitfield präsentierte der Öffentlichkeit in den USA den ersten Pelletofen. Er wies bereits die wesentlichen Elemente heutiger Pelletheizungen auf, wie die automatische Zündung und steuerbare Wärmeleistung.  Kommerziell bot Whitfield seinen Ofen „Legend“ ab 1984 an,
 
 
 
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In den USA entstanden in dieser Zeit die ersten zwei Fabriken zur industriellen Herstellung von Pellets.
 
 
 
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1986
 
 
 
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Der Ölpreis ist auf 10 Dollar/Barrel gefallen. Die Nachfrage nach Holzheizungen waren zu dieser Zeit abseits der traditionellen Anwender immer noch gering und davon im Gegensatz zu Solarthermie und Wärmepumpen noch wenig betroffen.
 
 
 
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'''Aufschwung und Etablierung: Einzelne Ereignisse der 1990er Jahre.'''
 
 
 
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Allgemein
 
 
 
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Schlechte Ersterfahrungen mit auf Holzpellets umgerüsteten Allesbrennern in den 1980ern (IWABO aus Schweden) führte dazu, dass es einige Zeit nahezu kein Interesse für automatisierte Holzheizungen bestand.
 
 
 
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Die Entwicklung automatisierter Holzheizungen im kleinen Leistungsbereich für Pellets oder Hackschnitzel gewann vor allem in Österreich in Verbindung mit erwarteten regulatorischen Eingriffen bei den Emissionen in den 1990er Jahren deutlich an Fahrt. In Österreich war die Nachfrage nach Holzheizung traditionell vorhanden, wodurch dort im Vergleich mit Deutschland eine bedeutsam größere Anzahl an Kesselbauern existierte.
 
 
 
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Bedingt durch den Beginn des zweiten Golfkriegs lag der Rohölpreis pro Barrel bei knapp über 20 Dollar. Kurzfristig kam es im ´zweiten Halbjahr 1990 zu einem dramatischen Anstieg auf etwa 35 Dollar pro Barrel. Anschließend sank der Ölpreis wieder. Das Jahr 1998 war schließlich durch eine Ölschwemme gekennzeichnet. Ende 1998 war ein Barrel Rohöl für 10 Dollar zu haben.
 
 
 
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Auf lokaler Ebene gab es Initiativen: Einzelne Kommunen und Energieversorger förderten die biogene Brennstoffnutzung (z. B. in Schulen, öffentlichen kommunalen Einrichtungen); Stadtwerke bauen erste Holzheizwerke
 
 
 
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In Schweden waren bis Ende der 1990er 24 Produktionsstätten entstanden. In Dänemark waren es in dieser Zeit 12 Pelletfabriken, in Österreich 13 und in Deutschland 10 {Krapf 1999}.
 
 
 
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1991/ 93
 
 
 
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Befördert wurde das kommerzielle Interesse zur Nutzung von Pellets in Skandinavien durch die Einführung einer CO2-Steuer: in Schweden erfolgte dies 1991 und in Dänemark 1993.
 
 
 
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1991
 
 
 
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Auslaufende Steuerliche Abschreibungsmöglichkeit nach § 82a EStDV  brachte kurzfristig starken Absatzschub für regenerative Wärmeerzeugungsanlagen. Ob und in welchem Maße dies auch für  Holzheizkessel zutrifft, ist unklar.
 
 
 
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1992
 
 
 
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Gründung von C.A.R.M.E.N. e.V.  mit Unterstützung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums (BayMELF). Wichtige Institution für Netzwerkbildung (Akteure der Wer´tschöpfungskette)  und Schnittstelle für Fortbildungs- und Beratungsleistungen. Die Aktivitäten reichten Ende der 1990er über die Ländergrenzen hinaus.
 
 
 
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1993
 
 
 
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AKT: Gründung FNR als Projektträger für den Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe; Mitgestaltung und Durchführung des Forschungsprogramms; hatte weitgehende Mitbestimmungs-möglichkeiten und Gestaltungsfreiheit; Interesse an der Stärkung der Landwirtschaft (weniger der Forstwirtschaft ?) als Rohstoffproduzent. Neben Biokraftstoffen ab 1995 zunehmende Fokussierung auf Biogas (Demonstrationsprojekte, Effizienzsteigerung des Vergärungsprozesses, Experimentieren mit Substarzusammensetzung).
 
 
 
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Förderprogramm nachwachsende Rohstoffe
 
 
 
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1994
 
 
 
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Österreichische Pionierunternehmen ÖkoFEN und KWB begannen 1994 gezielt mit der Entwicklung automatisierter Holzheizungen. Die Unternehmen sind beispielhaft für das Zusammenwirken von Forschung (Universität Graz) und Praxis bei Entwicklung von Holzheizungen
 
 
 
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Das Bundeswirtschaftsministerium präsentiert die erste „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien“ (später ab 1999 auch als Marktanreizprogramm  bezeichnet). Von 1994 bis 1998 stehen 100 Mio. DM zur Verfügung, der Hauptteil soll der Solarthermie zu gute kommen. Die Mittel für 1994 sind nach 3 Monaten ausgeschöpft. Im Jahr 1994 noch keine Förderung von Holzheizungen.
 
 
 
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1996
 
 
 
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Offizielle Zulassung von Holzpellets als Brennstoff für Kleinfeuerungsanlagen in Deutschland und erstmalige Normung von Pellets (DIN 51731)
 
 
 
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1996/97
 
 
 
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Vorstellung der ersten Pelletkessel durch ÖkoFEN und KWB
 
 
 
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1998
 
 
 
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1998 führte Österreich mit der ÖNorm M 7133 eine weitere Norm für Pellets ein, die höhere Ansprüche als die deutsche DIN 51735 stellte.
 
 
 
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In Deutschland gab es fünf (kleine) Pelletproduzenten und sechs Pelletlieferanten, die einen Lieferservice mit dem Tankwagen anboten {C.A.R.M.E.N.e.V. 1998 #1416}.
 
 
 
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1999
 
 
 
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Am 03. März 1999: Beschluss des Bundestages mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen für die [[Einführung der Ökosteuer]], Finanzierungsgrundlage für [[Marktanreizprogramm]].
 
 
 
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Ab Oktober neue „Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien“, ab dann mit dem Begriff Marktanreizprogramm versehen. Erheblich erweiterter Haushaltmittelansatz in Höhe von xxx Mio. Euro für 2000.
 
 
 
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1999/2000:
 
 
 
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In Schweden waren bis Ende der 1990er 24 Produktionsstätten entstanden. In Dänemark waren es in dieser Zeit 12 Pelletfabriken, in Österreich 13 und in Deutschland 10 (Krapf 1999)
 
 
 
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'''Auf der Suche nach neuen Zielen … : Einzelne Ereignisse ab 2000'''
 
 
 
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Allgemein
 
 
 
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Neue Pelletwerke werden nicht mehr nur im forstwirtschaftlich geprägten Süddeutschland, sondern bis weit in den Norden u.a. an der Küste errichtet (Süd-Nord-Wanderung). Dabei spielen kostengünstige Holzlieferungen aus waldreichen nordischen Ländern eine Rolle.
 
 
 
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2001
 
 
 
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FÖ: Für Solarthermie und Biomasse standen im Marktanreizprogramm für 2001 Fördermittel in Höhe von 300 Mio. DM zur Verfügung (Sonne Wind & Wärme 2001c: 10). Das [[Marktanreizprogramm]] stieß aufgrund hoher Antragszahlen an seine finanziellen Grenzen.
 
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Im November 2001 wurde das Budget statt der angedachten Senkung der Fördermittel von 300 Mio. DM in 2001 auf 400 Mio. DM in 2002 aufgestockt. Dies wurde am 15. November 2001 von Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen.
 
 
 
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2002
 
 
 
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Die Einführung des Euro und der Aktiencrash führten zu einer generellen Kauf- bzw. Sanierungszurückhaltung in der Bevölkerung. Verunsicherung der Bürger über die Fortsetzung der Förderpolitik angesichts der der anstehenden Bundestagswahl im Herbst 2002 (Stryi-Hipp 2005, 177)
 
 
 
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Die Rot-Grüne Bundesregierung wurde schließlich im Amt bestätigt.
 
 
 
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Die Regierungsfraktionen haben im Koalitionsvertrag vom 20. Oktober 2002 festgelegt, eine Charta für Holz zu initiieren. Das BMVEL übernimmt die Federführung.
 
 
 
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Nach der Bundestagswahl erhielt das BMU die gesamte Zuständigkeit für die erneuerbaren Energien, d. h. auch die Zuständigkeit für das [[Marktanreizprogramm]]. Für den Bereich der energetischen Biomassenutzung sah sich jedoch weiterhin auch das BMELF zuständig.
 
 
 
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Die höherer Akzeptanz der ÖNorm 7135 bei den Kesselherstellern führte zur DIN plus, einer Zertifizierung für Pellethersteller, die inhaltlich weitgehend der ÖNorm entsprach, aber keine offizielle Änderung der DIN 51735 war.
 
 
 
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2003
 
 
 
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Neufassung 1. BImSchV ; Änderungsgehalt unklar.
 
 
 
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2004
 
 
 
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Veröffentlichung der „Charta für Holz“ (BMVEL) „Das anspruchsvolle Ziel der Charta für Holz kann nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten ihre Kräfte bündeln und im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit konkreten Maßnahmen zur Erhöhung des Holzabsatzes beitragen. Bund, Länder und Kommunen können durch eine vermehrte Verwendung von Holz und Holzprodukten im Rahmen ihrer Beschaffungsentscheidungen direkt und durch die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen indirekt Impulse für die Holzverwendung setzen. Die Forstwirtschaft trägt Verantwortung für die nachhaltige und wettbewerbsfähige Bereitstellung des Rohstoffs. Die Holzwirtschaft ist aufgefordert, die Absatzpotenziale durch innovative Produkte zu erschließen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit stärker zu nutzen. Durch einen gemeinsamen Auftritt beider Branchen und unter Einbeziehung wichtiger gesellschaftlicher Gruppen müssen die vielfältigen Vorteile einer verstärkten Holzverwendung für die Gesellschaft […] herausgestellt werden.
 
 
 
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Der Erdölpreis erreichte 2004 ein neues Allzeit-Höchstpreis-Niveau von über 50 Dollar pro Barrel. Ursache des Preisanstiegs war zum einen der weltweit steigende Verbrauch bei zeitweise unzureichen-den Förder¬kapazitäten, aber auch Spekulationen
 
 
 
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Die Erweiterung der Vergütungsvorschriften im EEG um den NawaRO-Bonus löste einen Boom im Biogasbereich aus. Dieser lenkte die Steuerungsaufmerksamkeit auf den Verwertungspfad Biogas und den Energiepflanzenanbau.
 
 
 
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Markteinführung des ersten Brennwert-Pelletheizkessels durch das österreichische Unternehmen ÖkoFEN.
 
 
 
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2005
 
 
 
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Holz zur energet. Nutzung kommt nicht mehr ausschließlich aus regionalen oder nationalen Quellen. Für Pellets hat sich bereits ein reger internationaler Markt entwickelt. . Für D ergibt sich ein jährlicher Import in der Größenordnung von 20-25 t, insbes. aus Österreich. (Die 50 km –Transportregel gilt nicht mehr (Eltrop & König 2007, 71).
 
 
 
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2005/06 und 2008/09
 
 
 
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Konflikte zwischen Gazprom und der Ukraine führten zu zwischenzeitigen Lieferausfällen u. a. auch für Deutschland. Obwohl die Verbraucher den Versorgungsengpass nicht zu spüren bekamen, belebte die Lieferunterbrechung die Diskussionen um die Versorgungsabhängigkeit und stärkte den Wunsch nach Autarkie.
 
 
 
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2008
 
 
 
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Im März 2008 wurde erstmals die historische Marke von 100 Dollar pro Barrel überschritten. Anfang Juli 2008 war angesichts des Über¬schreitens der Grenze von 140 Dollar pro Barrel von einer erneuten Ölpreiskrise die Rede.
 
 
 
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EU „Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft für Europa“; Erstmals werden auch Grenzwerte für die lungengängigen PM2,5-Partikel aufgeführt, deren Konzentration bis zum Jahr 2020 gegenüber den Werten aus 2010 um 20 % gesenkt werden sollen. Die RL ist Auslöser und Grundlage für die Anpassung nationaler Immissionsschutzregelungen:  die  schärferen EU-Grenzwerte (u. a. für Feinstaub) erforderten die Anpassung der 1.BImSchV 2010. 
 
 
 
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2009
 
 
 
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Inkrafttreten des ersten [[EEWärmeG]]
 
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Das bisher erfolgreichste Jahr des Marktanreizprogramm mit einer Gesamtfördersumme von 374 Mio. Euro. Bislang auch höchste Anzahl geförderter Holzheizungen (34.000) in der Geschichte des Marktanreizprogramms.
 
 
 
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2010
 
 
 
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Beschluss einer qualifizierten Haushaltssperre durch den Deutschen Bundestag für das Marktanreizprogramm. Bereits ab Anfang Mai (03.05.2010) konnten keine Anträge auf Förderung mehr gestellt werden. Nach Aufhebung der Sperre (ab 12.07.2010) konnten wieder Anträge auf Basis einer neuen Richtlinie, allerdings mit niedrigeren Fördersätzen gestellt werden. Anlagen in Neubauten waren seither nicht mehr förderfähig.
 
 
 
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Folge der Haushaltssperre war eine hohe Verunsicherung. Die Nachfrage nach Biomasseheizungen ging in den Folgejahren deutlich zurück.
 
 
 
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Inkrafttreten der überarbeiteten 1. BImSchV im März 2010; Verschärfung der Feinstaubgrenzwerte für Einzelfeuerungsanlagen. Bis Ende 2009 galten für den Einsatz von naturbelassenem Holz einheitliche Emissionsgrenzwerte je Leistungsklasse, unabhängig von der Brennstoffform. Mit dem Inkrafttreten der Novellierung der 1. BImSchV in 2010 erfolgte eine Absenkung der kleinsten Leistungsklasse von 15 auf 4 kW, sukzessive Verschärfung der Staub- und CO-Grenzwerte und Fixierung zusätzlicher Grenzwerte für NOx und Dioxin-Emissionen für Stroh und strohähnliche Brennstoffe.
 
 
 
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Mittelfristig werden damit die Anforderungen an die Brennstoffeigenschaften bzw. die Feuerungs-technologie weiter steigen, um die gesetzlichen Anforderungen der novellierten BImSchV auch nach dem Jahr 2014 noch erfüllen zu können.
 
 
 
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Die ersten EU-Normen für Holzpellets "EN 14961-2" und Hackschnitzel „EN-14961-4“werden offiziell gültig. Sie übernehmen weitgehend die Anforderungen der bisherigen ÖNorm 7135 / DIN plus (Pellets) bzw. ÖNorm 7133 (Hackschnitzel) und lösen diese damit ab. Am Markt wird für Pellets das Zertifizierungssiegel EN plus eingeführt.
 
 
 
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„Allein in den Staaten der Europäischen Union (EU) betrug die Produktionskapazität der Holzpelletwerke Ende 2010 bereits knapp 15 Mio. t, in denen etwa 9 Mio. t Pellets produziert wurden. Das entspricht etwa 60 % des weltweiten Pellethandelsvolumens von rund 16 Mio. t“ (Witt 2012, 1).
 
 
 
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2011
 
 
 
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Seit 2011 werden besonders emissionsarme und energieeffiziente Pellet- oder Hackschnitzelfeuerungen vom Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL) mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet. Die Kriterien für die Auszeichnung einer Feuerungsanlage mit dem „Blauen Engel“ wurden ab 2012 erhöht.
 
 
 
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Das RAL-Umweltzeichen 111 für Pelletöfen, 112 für Pelletkessel und 153 für Hackschnitzelkessel zeichnet besonders effiziente Geräte aus, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.
 
 
 
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Der deutsche Kesselhersteller Lopper bietet eine automatische Beschickung für Scheitholzkessel mit einem Holzvorrat von 650 Litern an.
 
 
 
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2012
 
 
 
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Das österreichische Unternehmen Fröhling führt die Brennwerttechnik auch für Hackschnitzel- und Scheitholzkessel am Markt ein.
 
 
 
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Aktuelle Version vom 22. April 2015, 16:06 Uhr

Chronologischer Abriss der Ereignisse und Impulse mit Relevanz für den Innovationsverlauf im Bereich Holzheizungen

Diese Chronologie ist als Ergänzung zum Innovationsbericht (Kapitel 3 „Innovationsbedingungen der Wärmeerzeugung mit Holz“) zu verstehen. Sie zeigt den zeitlichen Verlauf ausgewählter kleinerer und größerer Ereignisse und Impulse für die Innovationsentwicklung im Bereich der Holzheizungen.

Die Chronologie verdeutlicht, dass die lokalen oder singulären Ereignisse gerahmt und begleitet werden durch Veränderungen im politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Kontext. Um die Entwicklung und das jeweilige Gewicht der Ereignisse zu verstehen, ist jedoch das Lesen des Innovationsberichts zu den Innovationsbedingungen unverzichtbar.