Marktentwicklung Waermepumpen: Unterschied zwischen den Versionen

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Wärmepumpen sind in der Anschaffung im Vergleich zu Öl- oder Gasheizkesseln deutlich teurer. Ob sie in der langen Sicht gegenüber diesen fossil befeuerten Alternativen kostengünstiger zu betreiben sind, hängt von der unsicheren Preisentwicklung bei Öl und Gas bzw. Strom ab. Entscheidend sind auch die Wahl der Wärmequelle und Kosten zur Erschließung dieser (nur Erdreich und Grundwasser). Hierbei scheiden Luft-Wärmepumpen besser ab, weisen aber einen höheren Strombedarf wegen der gerade im Winter niedrigen Temperatur der Außenluft auf. Grundwasser-Wärmepumpen sind wegen der zu Teil schwierig zu erfüllenden Anforderungen an die Wärmequelle am Markt rückläufig.
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[[Technik_Erd-_und_Umweltwärme|Wärmepumpen]] sind in der Anschaffung im Vergleich zu Öl- oder Gasheizkesseln deutlich teurer. Ob sie in der langen Sicht gegenüber diesen fossil befeuerten Alternativen kostengünstiger zu betreiben sind, hängt von der unsicheren Preisentwicklung bei [[Erdölpreis|Öl und Gas]] bzw. Strom ab. Entscheidend sind auch die Wahl der Wärmequelle und Kosten zur Erschließung dieser (nur Erdreich und Grundwasser). Hierbei scheiden Luft-Wärmepumpen besser ab, weisen aber einen höheren Strombedarf wegen der gerade im Winter niedrigen Temperatur der Außenluft auf. Grundwasser-Wärmepumpen sind wegen der zu Teil schwierig zu erfüllenden Anforderungen an die Wärmequelle am Markt rückläufig.
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[[Image:MAP spez. Kosten WP.jpg|thumb|300px|Spezifische Preisentwicklung für geförderte Wärmepumpen]]
Die Preisentwicklung der Wärmepumpen zeigt in der längeren Sicht seit dem Jahr 2001 einen Rückgang der Kosten, wobei sich seit 2012 die spezifischen Kosten für die Erdwärmepumpe erstmals sogar unter den Luft-WP lag, obwohl diese als preiswerter gelten. Bezogen auf die gesamte Anlage sind Luft-WP kostengünstiger, denn die hohen Kosten für die Erdreicherschliepung (vor allem bei Tiefensonden) sind in den Kosten gefördeter Anlagen nicht enthalten. In Zukunft wird kein bedeutsamer Kostenrückgang erwartet, da die Kostensenkungspotenziale durch industrielle Fertigung und hohe Stückzahlen weitgehend schon erschlossen sind. Zudem besteht bei vielen Komponenten eine hohe Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen für Kupfer, Stahl und Aluminium. <ref name="bwp"/>
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Die Preisentwicklung der Wärmepumpen zeigte in der längeren Sicht seit dem Jahr 2001 einen Rückgang der Kosten<ref>Korrigiert um die allgemeine Inflation. Wegen mehrfacher Umstellung der Fördermethodik (je kW oder pro m² beheizte Fläche) berücksichtigt die Kostenentwicklung nur die Angaben, wo vom [http://www.bafa.de BAFA] Angaben zur geförderten kW-Leistung vorlagen.</ref>, wobei sich seit 2012 die spezifischen Kosten für die Erdwärmepumpe erstmals sogar unter den Luft-WP lag, obwohl diese als preiswerter gelten. Bezogen auf die gesamte Anlage sind Luft-WP kostengünstiger, denn die hohen Kosten für die Erdreicherschließung (vor allem bei den Tiefensonden bis 100 Metern) sind in den Kosten gefördeter Anlagen nicht enthalten. In Zukunft wird kein bedeutsamer Kostenrückgang erwartet, da die Kostensenkungspotenziale durch industrielle Fertigung und hohe Stückzahlen weitgehend schon erschlossen sind. Zudem besteht bei vielen Komponenten eine hohe Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen für Kupfer, Stahl und Aluminium. <ref name="bwp"/>
  
 
Die Gesamtkosten für die Installation einer Erdwärmepumpe im typischen Leistungsbereich von 12 bis 15 kW lagen bei rund 17.500 Euro im Neubau und 19.500 Euro im Bestand. Auf den Gerätepreis entfielen 50 % der Kosten. Günstiger sind die Luft-Wärmepumpen mit rund 15.000 Euro bei einem Anteil des Gerätepreises von ca. 80 bis 85 %.<ref>Geothermiezentrum Bochum 2010: [http://www.geothermie-zentrum.de/international-geothermal-center/projekte/marktstudien/analyse-des-deutschen-waermepumpenmarktes.html Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes]</ref>
 
Die Gesamtkosten für die Installation einer Erdwärmepumpe im typischen Leistungsbereich von 12 bis 15 kW lagen bei rund 17.500 Euro im Neubau und 19.500 Euro im Bestand. Auf den Gerätepreis entfielen 50 % der Kosten. Günstiger sind die Luft-Wärmepumpen mit rund 15.000 Euro bei einem Anteil des Gerätepreises von ca. 80 bis 85 %.<ref>Geothermiezentrum Bochum 2010: [http://www.geothermie-zentrum.de/international-geothermal-center/projekte/marktstudien/analyse-des-deutschen-waermepumpenmarktes.html Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes]</ref>
 
Die Jahres-Vollaststundenbenutzungszahl neuer Wärmepumpen liegen durchschnittlich bei etwa 1.900 Stunden. Mit weiter abnehmendem Wärmebedarf bei Neubauten und bei Sanierungen im Bestand wird dieser Wert künftig leicht zurückgehen.<ref name="bwp">Bundesverband Wärmepumpe: [http://www.waermepumpe.de/uploads/tx_bwppublication/2013-11-20_Branchenprognose_2013.pdf BWP-Branchenstudie 2013]</ref>.
 
Die Jahres-Vollaststundenbenutzungszahl neuer Wärmepumpen liegen durchschnittlich bei etwa 1.900 Stunden. Mit weiter abnehmendem Wärmebedarf bei Neubauten und bei Sanierungen im Bestand wird dieser Wert künftig leicht zurückgehen.<ref name="bwp">Bundesverband Wärmepumpe: [http://www.waermepumpe.de/uploads/tx_bwppublication/2013-11-20_Branchenprognose_2013.pdf BWP-Branchenstudie 2013]</ref>.
  
Eigene Auswertungen zu den Förderdaten sind über den [http://www.wärmepumpenatlas.de Wärmepumpenatlas] möglich<ref>Das Angebot ist in der Basisversion nach Anmeldung kostenlos. Erst vertiefte Aufschlüsselungen nach PLZ-Regionen sind mit Kosten verbunden</ref>. Diese Datenbank enthält alle Bafa-Förderdaten des Marktanreizprogramms ab dem Jahr 2007.
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Eigene Auswertungen zu den Förderdaten sind über den [http://www.wärmepumpenatlas.de Wärmepumpenatlas] möglich<ref>Das Angebot ist in der Basisversion nach Anmeldung kostenlos. Erst vertiefte Aufschlüsselungen nach PLZ-Regionen sind mit Kosten verbunden.</ref>. Die Datenbank enthält alle BAFA-Förderdaten des [[Marktanreizprogramm]]s ab dem Jahr 2007.
  
  

Version vom 19. Februar 2014, 16:19 Uhr

Verkaufte Wärmepumpen seit 1978
Installierte Wärmepumpen pro 1.000 Einwohner nach Bundesländern

Wärmepumpen sind in der Anschaffung im Vergleich zu Öl- oder Gasheizkesseln deutlich teurer. Ob sie in der langen Sicht gegenüber diesen fossil befeuerten Alternativen kostengünstiger zu betreiben sind, hängt von der unsicheren Preisentwicklung bei Öl und Gas bzw. Strom ab. Entscheidend sind auch die Wahl der Wärmequelle und Kosten zur Erschließung dieser (nur Erdreich und Grundwasser). Hierbei scheiden Luft-Wärmepumpen besser ab, weisen aber einen höheren Strombedarf wegen der gerade im Winter niedrigen Temperatur der Außenluft auf. Grundwasser-Wärmepumpen sind wegen der zu Teil schwierig zu erfüllenden Anforderungen an die Wärmequelle am Markt rückläufig.

Spezifische Preisentwicklung für geförderte Wärmepumpen

Die Preisentwicklung der Wärmepumpen zeigte in der längeren Sicht seit dem Jahr 2001 einen Rückgang der Kosten[1], wobei sich seit 2012 die spezifischen Kosten für die Erdwärmepumpe erstmals sogar unter den Luft-WP lag, obwohl diese als preiswerter gelten. Bezogen auf die gesamte Anlage sind Luft-WP kostengünstiger, denn die hohen Kosten für die Erdreicherschließung (vor allem bei den Tiefensonden bis 100 Metern) sind in den Kosten gefördeter Anlagen nicht enthalten. In Zukunft wird kein bedeutsamer Kostenrückgang erwartet, da die Kostensenkungspotenziale durch industrielle Fertigung und hohe Stückzahlen weitgehend schon erschlossen sind. Zudem besteht bei vielen Komponenten eine hohe Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen für Kupfer, Stahl und Aluminium. [2]

Die Gesamtkosten für die Installation einer Erdwärmepumpe im typischen Leistungsbereich von 12 bis 15 kW lagen bei rund 17.500 Euro im Neubau und 19.500 Euro im Bestand. Auf den Gerätepreis entfielen 50 % der Kosten. Günstiger sind die Luft-Wärmepumpen mit rund 15.000 Euro bei einem Anteil des Gerätepreises von ca. 80 bis 85 %.[3] Die Jahres-Vollaststundenbenutzungszahl neuer Wärmepumpen liegen durchschnittlich bei etwa 1.900 Stunden. Mit weiter abnehmendem Wärmebedarf bei Neubauten und bei Sanierungen im Bestand wird dieser Wert künftig leicht zurückgehen.[2].

Eigene Auswertungen zu den Förderdaten sind über den Wärmepumpenatlas möglich[4]. Die Datenbank enthält alle BAFA-Förderdaten des Marktanreizprogramms ab dem Jahr 2007.



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Quellen und weiterführende Informationen

  1. Korrigiert um die allgemeine Inflation. Wegen mehrfacher Umstellung der Fördermethodik (je kW oder pro m² beheizte Fläche) berücksichtigt die Kostenentwicklung nur die Angaben, wo vom BAFA Angaben zur geförderten kW-Leistung vorlagen.
  2. 2,0 2,1 Bundesverband Wärmepumpe: BWP-Branchenstudie 2013
  3. Geothermiezentrum Bochum 2010: Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes
  4. Das Angebot ist in der Basisversion nach Anmeldung kostenlos. Erst vertiefte Aufschlüsselungen nach PLZ-Regionen sind mit Kosten verbunden.