Marktentwicklung Waermepumpen: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Image:Marktentwicklung_WP_seit_1978.jpg|thumb|300px|Verkaufte Wärmepumpen seit 1978]]
 
[[Image:Waermepumpen_pro_Kopf_2013.jpg|thumb|300px|Installierte Wärmepumpen pro 1.000 Einwohner nach Bundesländern]]
 
[[Image:Waermepumpen_pro_Kopf_2013.jpg|thumb|300px|Installierte Wärmepumpen pro 1.000 Einwohner nach Bundesländern]]
 
Wärmepumpen sind in der Anschaffung im Vergleich zu Öl- oder Gasheizkesseln deutlich teurer. Ob sie in der langen Sicht gegenüber diesen fossil befeuerten Alternativen kostengünstiger zu betreiben sind, hängt von der unsicheren Preisentwicklung bei Öl und Gas bzw. Strom ab. Entscheidend sind auch die Wahl der Wärmequelle und Kosten zur Erschließung dieser (nur Erdreich und Grundwasser). Hierbei scheiden Luft-Wärmepumpen besser ab, weisen aber einen höheren Strombedarf wegen der gerade im Winter niedrigen Temperatur der Außenluft auf. Grundwasser-Wärmepumpen sind wegen der zu Teil schwierig zu erfüllenden Anforderungen an die Wärmequelle am Markt rückläufig.
 
Wärmepumpen sind in der Anschaffung im Vergleich zu Öl- oder Gasheizkesseln deutlich teurer. Ob sie in der langen Sicht gegenüber diesen fossil befeuerten Alternativen kostengünstiger zu betreiben sind, hängt von der unsicheren Preisentwicklung bei Öl und Gas bzw. Strom ab. Entscheidend sind auch die Wahl der Wärmequelle und Kosten zur Erschließung dieser (nur Erdreich und Grundwasser). Hierbei scheiden Luft-Wärmepumpen besser ab, weisen aber einen höheren Strombedarf wegen der gerade im Winter niedrigen Temperatur der Außenluft auf. Grundwasser-Wärmepumpen sind wegen der zu Teil schwierig zu erfüllenden Anforderungen an die Wärmequelle am Markt rückläufig.
 +
[[Image:MAP spez. Kosten WP.jpg|thumb|300px|Spezifische Preisentwicklung für geförderte Wärmepumpen]]
 +
Die Preisentwicklung der Wärmepumpen zeigt in der längeren Sicht seit dem Jahr 2001 einen Rückgang der Kosten, wobei sich seit 2012 die spezifischen Kosten für die Erdwärmepumpe erstmals sogar unter den Luft-WP lag, obwohl diese als preiswerter gelten. Bezogen auf die gesamte Anlage sind Luft-WP kostengünstiger, denn die hohen Kosten für die Erdreicherschliepung (vor allem bei Tiefensonden) sind in den Kosten gefördeter Anlagen nicht enthalten. In Zukunft wird kein bedeutsamer Kostenrückgang erwartet, da die Kostensenkungspotenziale durch industrielle Fertigung und hohe Stückzahlen weitgehend schon erschlossen sind. Zudem besteht bei vielen Komponenten eine hohe Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen für Kupfer, Stahl und Aluminium. <ref name="bwp"/>
  
Die Jahres-Vollaststundenbenutzungszahl neuer Wärmepumpen liegen durchschnittlich bei etwa 1.900 Stunden und die mittlere Leistung bei 12 bis 13 kW bei Erdwärme- und Luft-Wärmepumpen. Mit weiter abnehmendem Wärmebedarf bei Neubauten und Sanierungen wird beide Größen künftig leicht abnehmen.<ref name="bwp">Bundesverband Wärmepumpe: [http://www.waermepumpe.de/uploads/tx_bwppublication/2013-11-20_Branchenprognose_2013.pdf BWP-Branchenstudie 2013]</ref>.
+
Die Gesamtkosten für die Installation einer Erdwärmepumpe im typischen Leistungsbereich von 12 bis 15 kW lagen bei rund 17.500 Euro im Neubau und 19.500 Euro im Bestand. Auf den Gerätepreis entfielen 50 % der Kosten. Günstiger sind die Luft-Wärmepumpen mit rund 15.000 Euro bei einem Anteil des Gerätepreises von ca. 80 bis 85 %.<ref>Geothermiezentrum Bochum 2010: [http://www.geothermie-zentrum.de/international-geothermal-center/projekte/marktstudien/analyse-des-deutschen-waermepumpenmarktes.html Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes]</ref>
 +
Die Jahres-Vollaststundenbenutzungszahl neuer Wärmepumpen liegen durchschnittlich bei etwa 1.900 Stunden. Mit weiter abnehmendem Wärmebedarf bei Neubauten und bei Sanierungen im Bestand wird dieser Wert künftig leicht zurückgehen.<ref name="bwp">Bundesverband Wärmepumpe: [http://www.waermepumpe.de/uploads/tx_bwppublication/2013-11-20_Branchenprognose_2013.pdf BWP-Branchenstudie 2013]</ref>.
  
Die Preisentwicklung der Wärmepumpen ist relativ gleichbleibend. Gewisse Skaleneffekte gab es bei den in großen Stückzahlen gefertigen Split-Wärmepumpen (Luft), weil die verwendeten Komponenten weltweit in großen Mengen für die Kälte- und Klimaanlagen bzw. Wärmepumpenproduktion hergestellt werden. Für die Zukunft wird kein nennenswerter Kostenrückgang mehr erwartet, da die Kostensenkungspotenziale schon weitgehend erschlossen sind. Zudem besteht bei vielen Komponenten eine hohe Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen für Kupfer, Stahl und Aluminium. <ref name="bwp"/> Die Vertriebswege für Wärmepumpen entsprechen weitgehend dem üblichen Weg von Hersteller - Großhandel - Fachhandwerk - Endkunde. Zum Teil wird der Großhandel ausgelassen und direkt an das Fachhandwerk bzw. Endkunden vertrieben.
+
Eigene Auswertungen zu den Förderdaten sind über den [http://www.wärmepumpenatlas.de Wärmepumpenatlas] möglich<ref>Das Angebot ist in der Basisversion nach Anmeldung kostenlos. Erst vertiefte Aufschlüsselungen nach PLZ-Regionen sind mit Kosten verbunden</ref>. Diese Datenbank enthält alle Bafa-Förderdaten des Marktanreizprogramms ab dem Jahr 2007.
  
Die Kosten für die Installation einer Erdwärme-Wärmepumpe im typischen Leistungsbereich von 12 bis 15 kW lagen bei rund 17.500 Euro im Neubau und 19.500 Euro im Bestand. Auf den Gerätepreis entfielen 50 % der Kosten. Günstiger sind die Luft-Wärmepumpen mit rund 15.000 Euro bei einen Anteil des Gerätepreises von ca. 80 bis 85 %.<ref>Geothermiezentrum Bochum 2010: [http://www.geothermie-zentrum.de/international-geothermal-center/projekte/marktstudien/analyse-des-deutschen-waermepumpenmarktes.html Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes]</ref>
 
 
 
 
Sammlung:
 
 
Aktueller Stand der [http://www.erdwaermeliga.de/erdwaermeliga-bundesliga.html installierten WP-Anlagen nach Bundesländern] ([http://www.erdwaermeliga.de erdwärmeLIGA])
 
 
Weitere Auswertungen sind über den [http://www.wärmepumpenatlas.de Wärmepumpenatlas] möglich<ref>Das Angebot ist in der Basisversion nach Anmeldung kostenlos. Erst vertiefte Aufschlüsselungen nach PLZ-Regionen sind mit Kosten verbunden</ref>. Diese Datenbank enthält alle Bafa-Förderdaten des Marktanreizprogramms ab 2007.
 
  
 
{{PDF}}
 
{{PDF}}

Version vom 19. Februar 2014, 16:01 Uhr

Verkaufte Wärmepumpen seit 1978
Installierte Wärmepumpen pro 1.000 Einwohner nach Bundesländern

Wärmepumpen sind in der Anschaffung im Vergleich zu Öl- oder Gasheizkesseln deutlich teurer. Ob sie in der langen Sicht gegenüber diesen fossil befeuerten Alternativen kostengünstiger zu betreiben sind, hängt von der unsicheren Preisentwicklung bei Öl und Gas bzw. Strom ab. Entscheidend sind auch die Wahl der Wärmequelle und Kosten zur Erschließung dieser (nur Erdreich und Grundwasser). Hierbei scheiden Luft-Wärmepumpen besser ab, weisen aber einen höheren Strombedarf wegen der gerade im Winter niedrigen Temperatur der Außenluft auf. Grundwasser-Wärmepumpen sind wegen der zu Teil schwierig zu erfüllenden Anforderungen an die Wärmequelle am Markt rückläufig.

Spezifische Preisentwicklung für geförderte Wärmepumpen

Die Preisentwicklung der Wärmepumpen zeigt in der längeren Sicht seit dem Jahr 2001 einen Rückgang der Kosten, wobei sich seit 2012 die spezifischen Kosten für die Erdwärmepumpe erstmals sogar unter den Luft-WP lag, obwohl diese als preiswerter gelten. Bezogen auf die gesamte Anlage sind Luft-WP kostengünstiger, denn die hohen Kosten für die Erdreicherschliepung (vor allem bei Tiefensonden) sind in den Kosten gefördeter Anlagen nicht enthalten. In Zukunft wird kein bedeutsamer Kostenrückgang erwartet, da die Kostensenkungspotenziale durch industrielle Fertigung und hohe Stückzahlen weitgehend schon erschlossen sind. Zudem besteht bei vielen Komponenten eine hohe Abhängigkeit von den Weltmarktpreisen für Kupfer, Stahl und Aluminium. [1]

Die Gesamtkosten für die Installation einer Erdwärmepumpe im typischen Leistungsbereich von 12 bis 15 kW lagen bei rund 17.500 Euro im Neubau und 19.500 Euro im Bestand. Auf den Gerätepreis entfielen 50 % der Kosten. Günstiger sind die Luft-Wärmepumpen mit rund 15.000 Euro bei einem Anteil des Gerätepreises von ca. 80 bis 85 %.[2] Die Jahres-Vollaststundenbenutzungszahl neuer Wärmepumpen liegen durchschnittlich bei etwa 1.900 Stunden. Mit weiter abnehmendem Wärmebedarf bei Neubauten und bei Sanierungen im Bestand wird dieser Wert künftig leicht zurückgehen.[1].

Eigene Auswertungen zu den Förderdaten sind über den Wärmepumpenatlas möglich[3]. Diese Datenbank enthält alle Bafa-Förderdaten des Marktanreizprogramms ab dem Jahr 2007.



Diesen Artikel als PDF herunterladen
© 2015 - Alle Rechte vorbehalten. INER-Logo Wort-Bild.jpg

Leerzeile

Quellen und weiterführende Informationen

  1. 1,0 1,1 Bundesverband Wärmepumpe: BWP-Branchenstudie 2013
  2. Geothermiezentrum Bochum 2010: Analyse des deutschen Wärmepumpenmarktes
  3. Das Angebot ist in der Basisversion nach Anmeldung kostenlos. Erst vertiefte Aufschlüsselungen nach PLZ-Regionen sind mit Kosten verbunden