Wärme aus erneuerbaren Energien: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Im Projekt '''„Wärme aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Eine Biographie des Innovationsgeschehens“''' wurde eine Biographie des Innovations- und Diffusionsgeschehens im Wärmemarkt erstellt. Wir fragten danach, ob und wie sich in Deutschland die Wärme- und Kälteerzeugungstechnologien zur Nutzung von fester Biomasse (Holz), Solarthermie sowie Erd- und Umweltwärme weiterentwickelt haben. Mit dem Vorhaben wurde rückblickend untersucht, welche treibenden und hemmenden Faktoren die technische Entwicklung sowie die Diffusion der Innovationen beeinflusst habe. Zu diesen Einflussfaktoren gehören zum Beispiel die relevanten Akteure und ihre Motive, politische Steuerungsimpulse sowie rechtliche, ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. | ||
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+ | Die Analyse und Interpretation der Innovationsbedingungen macht das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte sichtbar. Von besonderem Interesse ist der energiepolitische Steuerungsrahmen mit spezifischen Steuerungsimpulsen im Wärmemarkt – zum Beispiel das Marktanreizprogramm, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und Maßnahmen in verschiedenen Bundesländern. Die politische Steuerung zielte einerseits auf die Erhöhung des Anteils erneuerbar gewonnener Wärme, andererseits auf eine steigende Nachfrage nach Anlagen mit der Erwartung, dass eine steigende Nachfrage mit technischen Innovationen und der Erschließung von Skaleneffekten zur Kostensenkung verbunden ist. | ||
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+ | Der politische Prozess steht in Wechselwirkung mit dem Handeln gesellschaftlicher Akteure. Daher wurde auch das Wirken einer Vielzahl privater und institutioneller Akteure, ihre Handlungsmotive und Interessenslagen betrachtet. Die Absichten und Aktivitäten vieler Akteure waren bisher kaum dokumentiert, so dass das vorhandene Expertenwissen durch Interviews erschlossen wurde. | ||
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+ | Im Zentrum stand die Entwicklung der Wärmeerzeugungstechnologie als wesentliche Voraussetzung für die Erhöhung der Anteile erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme und Kälte. Dabei beeinflussen sich veränderliche ökonomische, rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und das Handeln der steuernden Akteure des politischen Systems gegenseitig. Wir analysierten, welche technischen Ausgangsvoraussetzungen vorlagen, ob Antworten auf neue technische Herausforderungen gefunden wurden, ob die Technikentwicklungen in das vorhandene Wärme- und Kälteversorgungssystem integriert werden konnten und inwiefern von der Technikentwicklung weitere Innovations- und Regelungsimpulse ausgingen. | ||
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Version vom 1. Februar 2020, 17:40 Uhr
Erneuerbare Energien sollen zukünftig die tragende Säule der Energieversorgung sein. Während aber der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor seit 1990 ganz erheblich zugenommen hat, ist die Entwicklung im Wärme- und Kältesektor deutlich weniger dynamisch. Projektziel
Im Projekt „Wärme aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Eine Biographie des Innovationsgeschehens“ wurde eine Biographie des Innovations- und Diffusionsgeschehens im Wärmemarkt erstellt. Wir fragten danach, ob und wie sich in Deutschland die Wärme- und Kälteerzeugungstechnologien zur Nutzung von fester Biomasse (Holz), Solarthermie sowie Erd- und Umweltwärme weiterentwickelt haben. Mit dem Vorhaben wurde rückblickend untersucht, welche treibenden und hemmenden Faktoren die technische Entwicklung sowie die Diffusion der Innovationen beeinflusst habe. Zu diesen Einflussfaktoren gehören zum Beispiel die relevanten Akteure und ihre Motive, politische Steuerungsimpulse sowie rechtliche, ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
Die Analyse und Interpretation der Innovationsbedingungen macht das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte sichtbar. Von besonderem Interesse ist der energiepolitische Steuerungsrahmen mit spezifischen Steuerungsimpulsen im Wärmemarkt – zum Beispiel das Marktanreizprogramm, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und Maßnahmen in verschiedenen Bundesländern. Die politische Steuerung zielte einerseits auf die Erhöhung des Anteils erneuerbar gewonnener Wärme, andererseits auf eine steigende Nachfrage nach Anlagen mit der Erwartung, dass eine steigende Nachfrage mit technischen Innovationen und der Erschließung von Skaleneffekten zur Kostensenkung verbunden ist.
Der politische Prozess steht in Wechselwirkung mit dem Handeln gesellschaftlicher Akteure. Daher wurde auch das Wirken einer Vielzahl privater und institutioneller Akteure, ihre Handlungsmotive und Interessenslagen betrachtet. Die Absichten und Aktivitäten vieler Akteure waren bisher kaum dokumentiert, so dass das vorhandene Expertenwissen durch Interviews erschlossen wurde.
Im Zentrum stand die Entwicklung der Wärmeerzeugungstechnologie als wesentliche Voraussetzung für die Erhöhung der Anteile erneuerbarer Energien zur Erzeugung von Wärme und Kälte. Dabei beeinflussen sich veränderliche ökonomische, rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und das Handeln der steuernden Akteure des politischen Systems gegenseitig. Wir analysierten, welche technischen Ausgangsvoraussetzungen vorlagen, ob Antworten auf neue technische Herausforderungen gefunden wurden, ob die Technikentwicklungen in das vorhandene Wärme- und Kälteversorgungssystem integriert werden konnten und inwiefern von der Technikentwicklung weitere Innovations- und Regelungsimpulse ausgingen.
Die gewonnenen Erkenntnisse über das im Wärmesektor besonders verflochtene Innovationsgeschehen wurden für ein breiteres Publikum verständlich aufbereitet und nachvollziehbar gemacht.
Info-Plattform
Im Projekt „Wärme aus Erneuerbaren Energien in Deutschland“ wurde eine Biographie des Innovations- und Diffusionsgeschehens zur Innovationsentwicklung von Wärme- und Kältegewinnungstechnologien für erneuerbare Energien erarbeitet. Im Rückblick wurde untersucht, welches die wesentlichen treibenden und hemmenden Faktoren die technische Entwicklung wie die Verbreitung der Innovationen waren.
Zu den bedeutenden Einflussfaktoren der Innovationsentwicklung gehörten die Technologieentwicklung in Verbindung mit den relevanten Akteuren und ihrer Motive, ökonomische Rahmenbedingungen und darauf einwirkende politische Steuerungsimpulse, ebenso wie rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Die Analyse und Interpretation der Innovationsbedingungen machte das Zusammenwirken der verschiedenen Kräfte sichtbar. Von besonderem Interesse war der energiepolitische Steuerungsrahmen mit spezifischen Steuerungsimpulsen im Wärmemarkt – zum Beispiel das Marktanreizprogramm, das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und Fördermaßnahmen in verschiedenen Bundesländern, da die politische Steuerung einerseits auf die Erhöhung des Anteils erneuerbar gewonnener Wärme bzw. Kälte, andererseits auf eine steigende Nachfrage nach Anlagen mit der Erwartung abzielte. Durch die steigende Nachfrage und technische Innovationen sollten Skaleneffekte zur Kostensenkung verstärkt werden. Die Absichten und Aktivitäten vieler Akteure waren bisher im Vergleich zum Strom eher wenig dokumentiert, sodass vorhandenes Expertenwissen durch zahlreiche Interviews erschlossen wurde.
Zur Analyse wurden im Projekt zwei methodische Bausteine, die Konstellationsanalyse und das Konzept der Innovationsbiographie als Ausgangspunkte verwendet.
Für den schnellen Überblick der Entwicklungen wurden Chronologien zu den betrachteten Technolgien erstellt.
Projektlaufzeit: 05-2012 bis 02-2015
Redaktioneller Hinweis Die Inhalte in dieser Info-Plattform sind eine inhaltliche Ergänzung des auf den Innovationsprozess fokkusierenden, wissenschaftlichen Innovationsberichts sowie der deutsch/englischen Kurzfassung in Form einer gedruckten Broschüre. Der wissenschaftliche Innovationsbericht konzentriert sich auf die Innovationsentwicklung bei Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energien. Die Inhalte dieser "Info-Plattform" bieten in enger Verzahnung mit dem Innovationsbericht ergänzende Hintergrundinformationen, die für Darstellung und Bewertung im Innovationsbericht relevant waren, jedoch wegen des in der Regel nur beschreibenden Charakters den Seitenumfang auch sehr erhöht hätten. Weiter wäre die Lesbarkeit für den weniger am Detail interessierten Leser erschwert worden. Der direkte Einstieg in die ergänzenden Artikel zu einzelnen Themenbereichen (analog zum Innovationsbericht) erfolgt über das Menu links oben bzw.Inhaltverzeichnis. Die Liste aller Artikel in dieser "Info-Plattform" kann über das Schlagwort- und Artikelübersicht aufgerufen werden. Diese Artikel sind zudem direkt mit dem Innovationsbericht verlinkt und können auch beim Lesen der elektronischen Innovationsberichtfassung (PDF) per Hyperlink direkt aufgerufen werden.
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