Akteure

Akteurskategorien

Die strukturierte Erfassung der für EE-Wärme relevanten Akteure und Akteursgruppen erfolgte nach folgenden Akteurskategorien:

  • Politische und administrative Akteure auf den verschiedenen Verwaltungsebenen (z. B. Bundesregierung, Bundesressorts, Parteien, Bundestag, Landesressorts )
  • Akteure im Bereich Forschung, Beratung und Wissenstransfer (Forschungsinstitute und Universitäten; Fachbehörden und Landesämter, Energieberatungseinrichtungen)
  • Akteure der Wertschöpfungskette (z. B. Brennstoffproduzenten und -aufbereiter, Anlagenhersteller, Anlageninstallateure, Energieerzeuger, Energienutzer)
  • Institutionelle Akteure (z. B. Branchenverbände, Verbraucherverbände, Mieterverbände, Umweltverbände)
  • Nicht-Institutionalisierte, zivilgesellschaftliche Akteure (Umweltgruppen, Bürgerinitiativen, … )


Politische und administrative Akteure setzen Ziele und Strategien durch gesetzlichen und förderpolitische Impulse um. Je nach dem Stand der Technikentwicklung bzw. dem Innovationsbedarf spielen Forschungsakteure eine wichtige Rolle. Zur Vorbereitung des Diffusionsprozesses muss ein Know-how-Transfer zwischen Forschung, Herstellern und Anwendern erforderlich. Für diesen Transfer kommen verschiedene Institutionen (Verbände, Fachbehörden oder auch eigens gegründete Fortbildungseinrichtungen etc.) in Frage.

Die Akteure der Wertschöpfungskette verbindet ein gemeinsames unternehmerisches Interesse am Innovationsfortschritt und seiner Implementierung. In der Regel sind sie voneinander abhängig und daher auf Kooperation angewiesen. Es können aber auch Konkurrenzen zwischen den Akteuren, z. B. um Rohstoffe auftreten. Die Kooperationsbereitschaft kann überdies durch den Wettbewerb um Marktanteile eingeschränkt sein.

Das Vorhandensein institutioneller Akteure wie der Verbände gilt als ein Gradmesser für den Organisations- und den Professionalisierungsgrad von Interessensgruppen. Die Verbände verleihen Marktinteressen, abner auch gesellschaftlichen Interessen und Verbraucherinteressen im politischen Raum Gewicht.

Darüber hinaus existieren zivilgesellschaftliche Akteure die sich häufig anlassbezogen zu Gruppen zusammenschließen. Sie können über die Rezeption in den Medien die gesellschaftliche Wahrnehmung und die Meinungsbildung beeinflussen.

Die Kategorien sind nicht trennscharf, erlauben aber eine aber übernehmen unterschiedliche Aufgaben im Innovationsprozess. Ihre Rolle und Bedeutung kann in den Phasen des Innovationsprozesses variieren. Bei Interessenkonvergenzen bilden die Akteure auch über die Kategorien hinweg Allianzen (sog. advocacy-coalitions), die eine verstärkende Kraft – in positiver wie in negativer Hinsicht - entwickeln können.


Die Darstellung der spartenbezogenen Akteuren erfolgt jeweils separat für:


Politische und administrative Akteure

Enquete Kommission des Dt. Bundestages „Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre“

Im Jahr 1987 beantragten die Fraktionen von CDU/CSU und FDP eine Enquete-Kommission zum Thema "Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre", während DIE GRÜNEN eine Enquete-Kommission zum Thema "Langfristiger Klimaschutz" einrichten lassen wollten. Nach Beratung in verschiedenen Ausschüssen einigten sich alle Fraktionen auf die Einsetzung einer Enquete "Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre". Sie bestand aus neun Abgeordneten des Bundestages und neun externen Experten. Ihre Aufgabe bestand darin, eine Bestandsaufnahme über die globalen Veränderungen der Erdatmosphäre vorzunehmen und den Stand der Ursachen- und Wirkungsforschung festzustellen sowie mögliche nationale und internationale Vorsorge- und Gegenmaßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt vorzuschlagen.[1]

Im Abschlussbericht von 1990 schlägt die Enquete-Kommission u. a. Reduktionsziele zur Verminderung der energiebedingten CO2-Emissionen bis zu den Jahren 2005 und 2050 vor.

Der Bericht der Enquete-Kommission gilt als Startpunkt die Integration des Klimaschutzes in die nationale Politik. In den folgenden Jahren beruft sich die Bundesregierung mehrfach auf diesen Bericht, u. a. bei der Verabschiedung des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung im Jahr 2000.


Quellen und Fußnoten