Marktentwicklung Solarthermie

Marktentwicklung Solarkollektorfläche 1975 - 2013


Nachfrageentwicklung

Nach langem Anlauf begann sich die Nachfrage nach Solarkollektoren Anfang der 1990er Jahre ...

Preisentwicklung

Spezifische Kosten je kW für Solarthemieanlagen (inkl. Installation und USt, ohne Förderung).
Spezifische Kosten je Quadratmeter Kollektorfläche der MAP-geförderten Anlagen

In einem vom Bundesforschungsministerium beauftragten Kollektortest in den Jahren 1985/86 lagen die Preise für Kollektor und Wasserspeicher zwischen 8.000 und 14.000 DM (umgerechnet 4.100 bis 7.200 Euro) {BINE Informationsdienst 1987 #1544: 67ff. /textcit}. Aufgrund der unterschiedlichen Effizienz der untersuchten 18 Anlagen lagen die spezifischen Wärmegestehungskosten zwischen 0,43 und 0,76 DM1986/kWh (0,22 bis 0,39 Euro1986/kWh) {BINE Informationsdienst 1987 #1544: 35 /textcit}. Der Vergleichspreis für eine Kilowattstunde Wärme – im Vergleich teurere elektrisch erzeugte Wärme – im unterstellten Betrachtungszeitraum betrug durchschnittlich rund 0,33 DM1986 (0,17 Euro1986) und war deutlich günstiger. Noch viel geringer waren die Warmwasserkosten über einen Gas- öder Ölkessel, die Ende der 1980er Jahre bei etwa 0,05 DM 1986/kWh lagen {BINE Informationsdienst 1988 #1555: 70 /textcit}.

Die (Listen-)Preise[1] von den 2008 getesteten Brauchwasser-Solaranlagen lagen inkl. der Warmwasserspeicher zwischen 3.700 und 5.700 Euro. Die durchschnittlichen Kosten pro kWh Solarwärme über die gesamte Laufzeit (25 Jahre) gerechnet, lagen zwischen 0,08 Euro/kWh und 0,13 Euro/kWh, d. h. bei nur noch einem Viertel der Kosten im Test aus dem Jahr 1986 (vgl. Kapitel 4.4.1 Innovationsbericht). Bei den heute überwiegend installierten Kombianlagen lagen die (Listen-)Preise der 2009 getesteten 13 Anlagen wegen der größeren Kollektorfläche und größeren Speicher mit 6.000 bis 16.000 Euro entsprechend höher. Über die gesamte Laufzeit (25 Jahre) würden hier die durchschnittlichen spezifischen Wärmegestehungskosten zwischen 0,08 und 0,17 Euro/kWh.[2]

Leistungsfähigkeit

Jährliche Energieerträge von Solarkollektoren zwischen 1994 - 2011

Die Leistungsfähigkeit solarthermischer Anlagen wurde in Vergleichstests von 12 Brauchwasser-Solaranlagen[3] und 13 Kombianlagen (Test 3/2009: Sonne Statt Öl und Gas. Seite 59-65) zur solaren Erwärmung von Brauch- und Heizwasser aus dem Jahr 2008/2009 untersucht. Mit solarer Wärme aus diesen Anlagen können im Jahr zwischen 50 und 60 % des Warmwasserbedarfs (rund 3.000 kWh) gedeckt werden, mit Kombianlagen ließen sich im betrachteten (Neubau)-Modellhaus zwischen 17 und 29 % des fossilen Brennstoffbedarfs einsparen. Interessant ist, dass Vakuumröhrenanlagen bei der Energieeffizienz und vor allem Kosten gegenüber den Flachkollektoren insbesondere bei reinen Brauchwasseranlagen schlechter abschnitten.


Quellen und weiterführende Hinweise

  1. Ohne Berücksichtigung von üblichen Rabatten auf die offiziellen Hersteller-Listenpreise, ohne MAP-Förderung und ohne Installationskosten.
  2. Dies entspricht den Angaben, die auch in Fahrplan Solarwärme; Evaluierung des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien für das Jahr 2010, BUND 2012 gemacht werden, wobei es immer sehr auf den Einzelfall ankommt und die Wirtschaftlichkeit in der Regel bei einem fossilen Energiepreis von rund 0,10 Euro/kWh gegeben ist.
  3. Test 3/2008: Vom Kollektor in die Badewanne. Seite 70-75