Erdölpreis

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Die Entwicklung des Erdölpreises[1]

Seit sich die Verwendung des Erdöls als reines Leuchtmittel in Petroleumlampen hin zu einem Treibstoff und als wichtiger Bestandteil in der petro-chemischen Industrie verschoben hat, hat die Relevanz der Entwicklung des Preises für diesen Rohstoff stark zugenommen - auch für die Entwicklung der regenerativen Energien im Wärmebereich. Die Unberechenbarkeit und starke Volatilität des Erdölpreises hat allerdings erst Anfang der 1970er Jahre begonnen.

Die Erdölpreiskrise von 1973

Die Erdölpreiskrise des Jahres 1973 hatte sich über die Jahre davor angebahnt. Trotz zunehmender Absprachen gab es nach wie vor die Konkurrenz um die Macht der Gestaltung des Ölpreises durch private Konzerne, vor allem die so genannten "Sieben Schwestern"[2] und die OPEC-Staaten. Zudem bauten die Konsumentenstaaten innerhalb der OECD ein „Verbraucher-Kartell“ unter der Koordination der Internationalen Energieagentur (IEA)auf. Dieses Verbraucher-Kartell versuchte über verschiedene Instrumente, wie den Aufbau von strategischen Reserven und der Diversifizierung der Erdölquellen und -produzenten die Macht der Konzerne und der OPEC zu unterlaufen, um selbst ein einflussreicherer Akteur zu werden.

Allerdings benötigte die Diversifizierung der Erdölquellen viel Zeit, da zum Teil erst Explorationstätigkeiten in den einzelnen Staaten durchgeführt werden mussten. Nicht zuletzt deshalb konnte das Erdölembargo von 1973 zu einer Erdölpreiskrise führen. Nach dem 6. Oktober 1973, dem Beginn des Jom-Kippur-Krieges[3], kam es zu einem Boykott der OPEC gegenüber den USA und den Niederlanden. Nach der Aufstockung der Waffenlieferungen an Israel und der in Aussichtstellung eines Militärhilfepaketes in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar, stellte Saudi Arabien am 20. Oktober 1973 die Erdöllieferungen an die USA und an die Niederlande ein; andere OPEC-Staaten folgten dem Beispiel. Kurz darauf wurde das Embargo auf Portugal, Südafrika und Südrhodesien ausgeweitet.[4]

Allerdings gelang es den OPEC-Staaten – ausgenommen dem Iran und Irak – nicht, ihre „Ölwaffe“ auf diese Staaten zu beschränken. Das lag daran, dass Erdöl nicht auf verschiedenen Märkten, sondern auf einem Weltmarkt gehandelt wird, der von vielen gegenseitigen Abhängigkeiten bestimmt ist.[5] Die Drosselung der Fördermenge zwischen Oktober und Dezember 1973 um fünf Millionen Barrel pro Tag auf 15,8 Millionen Barrel am Tag durch die OPEC und der Anstieg des Weltverbrauchs zwischen 1970 und 1973 um etwa sieben Prozent pro Jahr von 46,1 auf 56,3 Millionen Barrel pro Tag, verursachten eine weltweite Versorgungskrise. Das betraf auch Staaten, die von der OPEC als „freundlich“ eingestuft wurden. Die Auswirkungen des Engpasses auf die Weltwirtschaft wurden dadurch verstärkt, dass die OPEC-Staaten schon am 16. Oktober 1973 die Erhöhung des Posted Price um 70 Prozent auf 5,11 US-Dollar pro Barrel verkündet hatten. Dadurch sollte der Preis auf die Ebene des freien Spotmarktes angehoben werden.[6]

Die OPEC beschloss den Preis von nun an unilateral, also ohne Absprache mit den Konzernen festzulegen. Das Kartell entschied sich für diesen Kurs, da im Jahre 1973 Erdöl zu einem wesentlich höheren Preis auf dem Markt verkauft wurde, als es in der Vereinbarung von Teheran mit den privaten Konzernen festgelegt worden war. Aus Sicht der OPEC handelte es sich also um einen Mehrgewinn für die Unternehmen, der nicht mit den Produzentenstaaten geteilt wurde. In verschiedenen Gesprächen über diesen Missstand wehrten die Konzerne aber eine Preiserhöhung ab, was schließlich zur einseitigen Preisanhebung durch die OPEC-Minister führte.[7]

Somit entwickelte sich das Embargo gegen die USA und die Niederlande gepaart mit dem Kampf um die Rechte bei der Erdölpreisfestlegung schnell zur ersten Ölpreiskrise, die in der Vervielfachung des Erdölpreises von 1,80 US-Dollar pro Barrel im Jahre 1970 auf 11,58 US-Dollar pro Barrel im Jahre 1974 gipfelte (Abbildung).[8]

Bild 1: Erdölpreisentwicklung (1960-2012)

Davon betroffen waren vorwiegend die privaten und industriellen Verbraucher in den Abnehmerstaaten. Da die Sieben Schwestern versuchten, die Last des Embargos auf alle Verbraucherstaaten zu verteilen, gab es nicht nur in den USA und den Niederlanden lange Schlangen vor den Tankstellen, sondern auch in allen anderen Staaten der damaligen Europäischen Gemeinschaft (EG). Die westlichen Konzerne gerieten in eine Sonderposition: Auf der einen Seite wollten sie ihre Förderrechte in den OPEC-Staaten nicht verlieren; mussten also das Embargo unterstützen. Andererseits wurden sie von den Regierungen der USA, Großbritanniens und den Niederlanden unter Druck gesetzt, sich ihnen gegenüber loyal zu verhalten. Darüber beschwerten sich wiederum die Sieben Schwestern. Ihnen gelang es jedoch trotz ihrer Lage ihre Machtposition beizubehalten. Dank ihrer Infrastruktur an Erdöltankern, Raffinerien und dem Tankstellennetz, konnten nur sie den Rohstoff in veredelter Form und in ausreichendem Maße zum Endkunden bringen. Durch diese Tatsache schwand auch die Hoffnung der OPEC-Staaten, sie könnten sich über das Embargo der Sieben Schwestern als Zwischenhändler entledigen.[9]

Schließlich beendeten die OPEC-Staaten gegen Ende des Jahres 1973 den Boykott gegenüber Europa, im März 1974 wurde das Embargo gegen die USA aufgehoben. Das Embargo, das zur Ölpreiskrise führte hatte drei Folgen: Erstens konnte die OPEC ihre Macht als Kartell unter Beweis stellen, was u.a. daran lag, dass auf der anderen Seite nur wenige Ölkonzerne standen. Hätten die OPEC-Staaten ihr Erdöl an hundert Gesellschaften verkaufen müssen oder hätten alle Öltanker verschiedene voneinander autarke Eigner gehabt, dann wäre es wesentlich schwieriger gewesen ein Embargo durchzusetzen. Mit einer größeren Anzahl an Akteuren auf dem Erdölmarkt hätte es auch mehr Möglichkeiten gegeben, das Embargo zu unterlaufen.

Ein zweiter Effekt war, dass die privaten Erdölkonzerne ihren Gewinn deutlich erhöhen konnten. So teilte Exxon Ende 1973 mit, dass ihre Gewinne im dritten Quartal des Jahres, im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 80 Prozent gestiegen waren. Der Jahresgewinn des Unternehmens lag mit 2,5 Mrd. US-Dollar auf einem Allzeithoch bei privaten Unternehmen. Die Gewinne setzten sich zusammen aus den Erlösen für die eingelagerten Vorräte, die in ihrem Wert um ein Vielfaches gestiegen waren. Dazu kamen die höheren Einnahmen aus Rohölverkäufen und die Abwertung des US-Dollars durch den Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems. Für die Konsumentenländer entstand der Eindruck, dass die Unternehmen mit den Erzeugerländern eng kooperierten, ganz so wie es den Interessen des Erdölministers Saudi Arabiens, Ahmed Zaki Yamani, entsprach.[10]

Eine dritte Folge war, dass einige Verbraucherstaaten die Überzeugung erlangten, dass sie sich auch zu einer Art Kartell zusammenschließen mussten, um die Machtposition der OPEC weiter zu schwächen. Die Machtmittel die ihr zur Verfügung standen, ließen sich zwar von der OPEC nur schwer steuern, dennoch führten sie in der Ölpreiskrise von 1973 zu einer Schwächung der Wirtschaft in den Abnehmerstaaten. Ziel war es also auch bei einem erneuten Embargo der OPEC gegen einen OECD-Mitgliedsstaat, die Deckung des Erdölbedarfs innerhalb der Organisation der Industrienationen zu garantieren. Zur Entwicklung einer gemeinsamen Energiesicherheitsstrategie und zur Kontrolle der Einhaltung des Abkommens wurde die Internationale Energie Agentur (IEA) im Jahre 1973 von 16 Industrienationen gegründet. Im Jahre 1974 bezog sie als autarke Einheit innerhalb der OECD ihren Sitz in Paris.[11]

Das grundlegende Instrument der IEA war das International Energy Program Agreement von 1974. Darin verpflichteten sich die Mitglieder jeweils eine Erdölreserve in Höhe von 90 Tagen Importvolumen anzulegen, zur Vorsorge für eventuelle Unterbrechungen bei den Importen. Weitere Punkte der Vereinbarung sind die Reduzierung des Bedarfs, die Substitution von Erdöl durch andere Energieträger, die Diversifizierung der Produktionsstaaten, die Steigerung der eigenen Energieproduktion und der Aufbau eines Solidaritätsprinzips innerhalb der Mitgliedsstaaten, falls ein Mitglied einen Versorgungsengpass hat.[12] Diese Regeln sind in ihren Grundsätzen bis heute gültig und bilden auch die Grundlage für Energiesicherheitsstrategien der EU, aber auch von Staaten, die nicht Mitglied in der IEA sind.

Der höhere Ölpreis führte nicht dazu, dass sich der Bedarf an Erdöl reduzierte. Gegen jegliche Vermutung stieg die weltweite Nachfrage zwischen 1972 und 1976 von 52,1 Millionen Barrel am Tag auf 58,4 Millionen Barrel am Tag. Es gab zwar nach einem Sprung auf 56,3 Millionen Barrel am Tag im Jahre 1973 einen leichten Einbruch beim Verbrauch auf 54,9 Millionen Barrel im Jahre 1975, eine Bewusstseinsänderung im Hinblick auf den Umgang mit dem Energieträger konnte jedoch nicht festgestellt werden.[13]

Durch die Explorationen in der Nordsee, in Alaska, Kanada und Australien, die jetzt dank des höheren Ölpreises rentabel waren, schien es eher, dass die Abhängigkeit vom Nahen Osten so weit reduziert werden konnte, dass eine zweite Ölpreiskrise nicht eintreten könnte. Allerdings ging der Anteil der OPEC an den weltweiten Exporten in den Jahren zwischen 1973 und 1979 nur von 86,1 Prozent auf 79,2 Prozent, d.h. um 6,9 Prozent, von 27,2 Millionen Barrel am Tag auf 26,5 Millionen Barrel am Tag zurück. Dennoch funktionierte in Westeuropa die Diversifizierungsstrategie. Dort verringerten sich die Importe aus OPEC-Staaten von 13,6 Millionen Barrel am Tag im Jahre 1973 auf 10,3 Millionen Barrel am Tag im Jahre 1979. In den USA hingegen ist für diesen Zeitraum ein diametral gegenläufiger Trend zu verzeichnen. Dort nahmen die Importe im selben Zeitraum von 2,3 Millionen Barrel am Tag auf 5,0 Millionen Barrel am Tag zu.[14]

Der stark gestiegene Ölpreis und ein zunehmendes ökologisches Bewusstsein führten in der EG zu einer Reduzierung des Verbrauchs, wohingegen in den USA keine Appelle zur Einsparung von Erdöl griffen. Der Trend zum vermehrten Konsum von Erdöl zeigte sich aber auch in Entwicklungs- und Schwellenländern. So stieg der Konsum in der VR China in den Jahren von 1973 bis 1979 von 1,1 Millionen Barrel am Tag auf 1,8 Millionen Barrel am Tag, die allerdings über die heimische Produktion abgedeckt werden konnten. Weltweit erhöhte sich der Verbrauch trotz steigenden Ölpreises von 56,3 Millionen Barrel am Tag auf 64,3 Millionen Barrel am Tag.[15]

So führte die Erdölpreiskrise von 1973 zu mehreren Veränderungen auf dem Welterdölmarkt und hatte weitreichende Folgen für die Energiesicherheitsstrategie der OECD-Staaten. Durch die bessere Zusammenarbeit konnten die Mitgliedsstaaten der OPEC die Organisation zur Durchsetzung ihrer Interessen nutzen. Sie konnten nun auch ohne Absprache mit den Erdölkonzernen den Preis für das Erdöl zumindest Zeitweise selbst bestimmen und für einen gewissen Zeitraum den Käufer- zum Verkäufermarkt umgestalten. Allerdings wurde ihre Macht durch die Gründung der IEA wieder geschwächt. Der Zusammenschluss der OECD-Staaten zur IEA stellte dem Produzentenkartell ein Verbraucherkartell gegenüber. Durch die Instrumente, die im International Energy Program Agreement aufgestellt worden waren, konnten vor allem die Staaten der EU ihre Abhängigkeit von den Importen aus dem Nahen Osten reduzieren. Die Ölpreiskrise von 1974 und die Gründung der IEA stellen das klassische Beispiel für die Notwendigkeit einer Diversifizierungsstrategie. Der höhere Erdölpreis, der zu autofreien Sonntagen in Deutschland führte und die Mobilität der Bevölkerung einschränkte, war für die Diversifizierungsstrategie dennoch nötig. Erst durch den höheren Preis wurde die Förderung bspw. des teureren Nordseeöls wirtschaftlich rentabel.

Neben der Gründung bzw. der Diskussion über die Etablierung von Verbraucherkartellen sind allerdings auch die anderen Instrumente wie der Aufbau einer strategischen Erdölreserve, das Solidaritätsprinzip, Einsparungen beim Verbrauch von Erdöl und die Substitution hin zu anderen Energieträgern bis heute wichtige Elemente in der Energiesicherheitsstrategie der UNO, der IEA, der EU und der VR China – fast aller erdölimportierenden Staaten. Trotz dieser gut durchdachten Ansätze wovon die meisten, wie aufgezeigt, aus historischen Erfahrungen resultieren, konnte es 1979 erneut zu einer Erdölpreiskrise kommen.

Die Erdölpreiskrise von 1979

Insgesamt blieb trotz der zunehmenden Produktion in der Nordsee und in Alaska eine hohe Abhängigkeit der westlichen Abnehmerstaaten vom Erdöl aus dem Nahen Osten und somit den OPEC-Staaten mit 79,2 Prozent vorläufig erhalten. Dadurch waren auch die Auswirkungen von Krisen und Kriegen in der strategischen Ellipse, in der sich 71 Prozent der konventionellen Erdölreserven und 69 Prozent der Erdgasreserven befinden (Bild 2), auf den Welterdölmarkt weiterhin deutlich spürbar. Ein Beispiel hierfür ist die zweite große Erdölpreiskrise in den Jahren 1978 bis 1980. Ausgelöst wurde diese durch die Ereignisse im Iran von 1978. Mit der Revolution der religiösen Kräfte um Ayatollah Khomenei und der Flucht des Schahs entstand im Iran ein islamisch geprägter Staat.[16]

Bild 2: Strategische Ellipse Quelle: BGR

Am Sturz des Schahs und damit auch der schiitischen Revolution hatten nicht zuletzt die Arbeiter in der Erdölindustrie einen bedeutenden Anteil. Sie drehten Ende des Jahres 1978 den Exporthahn zu. Zwar standen sie nicht uneingeschränkt auf Seiten der neuen Herrscher, sahen jedoch ob ihrer Situation keine andere Möglichkeit, als sich in die Geschehnisse einzumischen. Die resultierende Einbuße auf dem Weltmarkt von rund fünf Millionen Barrel am Tag wandelte einen geringfügigen weltweiten Produktionsüberschuss an Erdöl in eine Angebotsknappheit um.[17]

Die Situation nach der Revolution im Iran ließ den Staat nach außen hin instabil erscheinen. Bis die Regierung das Land stabilisieren konnte wurde Zeit benötigt. Diesen Zustand versuchte der irakische Präsident Saddam Hussein für seine Interessen auszunutzen. Unterstützt durch westliche Staaten aber auch von der Sowjetunion erkannte er eine Chance das Territorium des Iraks zu erweitern und seine panarabischen Ideen umzusetzen. Der darauffolgende acht Jahre währende erste Golfkrieg (1980-1988) hatte immense Auswirkungen auf die Produktionskapazitäten und entzog dem Weltmarkt in etwa acht Millionen Barrel Erdöl am Tag. In Verbindung mit dem Embargo der USA gegen den Iran, nach der Besetzung der US-Botschaft in Teheran, führte dies zur zweiten Erdölpreiskrise.

Im Laufe der Krise stieg der Ölpreis erneut und erreichte ein Rekordhoch von über 40 US-Dollar pro Barrel. Dies führte wiederum zu einer Versorgungskrise in den westlichen Industriestaaten. Allerdings konnte die Krise durch die Instrumente der Energiesicherheitsstrategie der IEA abgefedert werden. Sie führte letztlich zur weiteren Diversifizierung der Erdölimporte der EU, die die Abhängigkeit von Nahost-Öl bis zum Jahre 2008 auf unter 40 Prozent reduzierte. Im Gegensatz dazu ist die Abhängigkeit der ostasiatischen Staaten wie China und Japan vom Erdöl aus der Region des Persischen Golfes gestiegen. In der Diversifizierungspolitik hinsichtlich der Nicht-OPEC-Staaten der Erdölverbraucherländer, gerieten in der zweiten Erdölpreiskrise auch die mexikanischen und chinesischen Erdölvorräte in den Blickpunkt westlichen Interesses.

Allerdings hätten die neuen Lieferanten in Amerika, Europa, Afrika und Asien kaum freie Förderkapazitäten aufbauen können, so dass keine Regulierungsmöglichkeit für plötzliche Nachfragesprünge oder Produktionsverkürzungen der OPEC existieren werden. Für US-Strategen war somit klar, dass Saudi-Arabien seine Schlüsselstellung auf dem internationalen Rohölmarkt auch in absehbarer Zukunft behaupten werde.[18]

So behielten die USA im Gegensatz zur EU ihre Verpflichtung als Großabnehmer für Erdöl aus Saudi Arabien bei. Schon während des Zweiten Weltkriegs richtete die US-Regierung eine „Öl-für-Sicherheit“-Partnerschaft mit Saudi-Arabien ein, in deren Rahmen die USA die saudischen Streitkräfte trainierten und logistisch betreuten. Ein Manager aus der Ölbranche erklärte dem damaligen US-Präsident Franklin D. Roosevelt im Jahre 1941, dass König Ibn Saud „am Verzweifeln“ sei und schleunigst sechs Millionen Dollar benötige. Washington reagierte mit Beihilfen nach dem am 18. Februar 1941 verabschiedeten Leih-Pacht-Gesetz. Das Leih-Pacht-Gesetz bevollmächtigte den US-amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt den Staaten kriegswichtige Güter zur Verfügung zu stellen, die gegen die Achsenmächte im zweiten Weltkrieg kämpften. [19] Die Vorläuferorganisation des heutigen Nationalen Sicherheitsrats der USA bekräftigte 1945 nochmals die Bedeutung Saudi-Arabiens mit der Erklärung: „Es liegt in unserem nationalen Interesse dafür zu sorgen, dass dieser lebenswichtige Rohstoff [das saudi-arabische Öl] in amerikanischen Händen bleibt.“[20]

Das enge Bündnis wurde 1980 weiter gefestigt, als Präsident Carter in der so genannten Carter Doktrin den freien Transport von Erdöl aus dem Persischen Golf als ein vitales Interesse der USA definierte:

„Let our position be absolutely clear: An attempt by any outside force to gain control of the Persian Gulf region will be regarded as an assault on the vital interests of the United States of America, and such an assault will be repelled by any means necessary, including military force.”[21]

Trotz der „Öl-für-Sicherheit“-Partnerschaft mit Saudi Arabien floss das meiste OPEC-Öl schon im Jahre 1980 nicht in die USA, sondern nach Asien und Westeuropa. An diesem Trend hat sich bis ins Jahr 2014 nicht viel geändert, außer dass der Importanteil Europas am Erdöl aus dem Persischen Golf weiter sank. Die Sicherungskosten der USA in den Regionen, die vom Stützpunkt Diego Garcia aus überwacht werden, wurden im Jahre 2000 in Friedenszeiten auf rund 50 Milliarden US-Dollar jährlich, in Kriegszeiten auf über 200 Milliarden US-Dollar veranschlagt.[22] Die USA bezogen im Jahre 2000 jedoch nur 65 Millionen Tonnen Erdöl im Wert von elf Milliarden US-Dollar aus der Persischen-Golf-Region; im Jahre 2007 waren es 110 Millionen Tonnen für ca. 47 Milliarden US-Dollar. Die Erdöltransporte aus der Region in Richtung USA hatten einen Anteil von nur etwa 16 Prozent an den gesamten Erdölimporten des Landes.[23] Folglich bedeutet das, dass die US-Regierung Unsummen an Dollar investierte, um die Erdölversorgung vorwiegend der asiatischen Staaten – darunter auch die VR China – aus der krisen- und konflikthaften Persischen-Golf-Region zu garantieren.

Die militärische Sicherung von Transportwegen ist ein Teil jeder Energiesicherheitsstrategie. Dennoch scheint es auf den ersten Blick, dass diese Sicherung der US-Marine aus wirtschaftlicher Perspektive unrentabel ist. Dies gilt vor allem, da seit einigen Jahren chinesische und russische Erdölkonzerne in der Region tätig sind, was die USA zu Zeiten des Kalten Krieges nicht toleriert hätten. Zudem beteiligen sich Russland und China nicht an den Sicherungskosten – auch nicht indirekt, denn diese werden nicht auf den Erdölpreis angerechnet.[24]

Die USA betreiben diese Sicherungspolitik weiter, obwohl es bedeutend kostengünstiger wäre, die Erdölimporte in die Vereinigten Staaten aus Venezuela, Mexiko und Kanada auszubauen. Die Gründe hierfür liegen für die US-Regierung vor allem darin, die Leitwährungsrolle des US-Dollars beizubehalten, aber auch ihr weltweites System der Überwachung der Seehandelswege aufrecht zu erhalten. Zudem können die USA über ihr Netz von Militärbasen, schnell im Sinne einer Containmentpolitik ein Bedrohungsszenario gegenüber den Staaten in der Region aufbauen, die eine Politik verfolgen, die konträr zu den Interessen der USA verläuft. Das gilt einerseits für energiereiche Staaten wie den Iran oder bis vor ein paar Jahren Libyen. Es hat aber auch Bedeutung für die Kontrolle der Erdöltanker, die vom Mittleren Osten und aus dem Golf von Guinea kommend Erdöl nach China transportieren. Somit ergeben die hohen Kosten, die die USA für die Kontrolle der Region bezahlen müssen für die Energiesicherheitsstrategie des nordamerikanischen Landes kaum einen Sinn. Im Gegensatz dazu profitieren u.a. die EU, China und Japan von der US-Sicherung ihrer Handelswege. Der Nachteil für diese Akteure ist jedoch, dass sie grundlegende Konflikte mit den USA vermeiden müssen, um nicht von einem Embargo durchgesetzt durch die US-Marine betroffen zu sein. Insofern rechnet sich die jährliche Investition von Milliarden von US-Dollar auch für die USA, nämlich durch die weitestgehende Kontrolle der Seetransportwege – und dadurch indirekt auch der Energiesicherheit Chinas – und der Staaten der Region.

Die Erdölwährung US-Dollar

Neben den oben genannten politischen Ereignissen im Nahen Osten hatte die Gestaltung des Weltwirtschaftssystems, wie zum Beispiel der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems im Jahre 1973, weitreichende Bedeutung für die Entwicklung der Energiepreise und im Besonderen für die weitere Entwicklung des Erdölpreises.

Nach dem 2. Weltkrieg hatten die USA, deren Territorium kaum von Kriegshandlungen betroffen war, einen Anteil von 60 Prozent am Weltbruttosozialprodukt (WBSP). Der US-Dollar war in Wirtschaftskreisen ab Mitte der 1940er Jahre hoch angesehen und galt „so gut wie Gold“. Letztlich sogar noch besser als Gold, da mit ihm Zinsen erwirtschaftet werden konnten und die Transferkosten wesentlich geringer waren als die des Edelmetalls. Folglich wurde der US-Dollar als Leitwährung im so genannten Bretton-Woods-System etabliert. Die Leitwährung wurde innerhalb dieses Systems an das Gold gebunden. Der Preis für eine Feinunze Gold betrug 35 US-Dollar. Das heißt, die übrigen Währungen waren nicht wie bisher nach dem so genannten „Goldstandard“ direkt, sondern über den US-Dollar indirekt an das Gold gebunden. Innerhalb dieses Devisenwährungssystems bestimmte die Zentralbank, in diesem Falle die Zentralbank der USA (FED), die Knappheit des Geldes. Daraus resultierte für die USA der so genannte Seignorage-Effekt.[25]

Der Seignorage-Vorteil bedeutet, dass das nationale Geld gleichzeitig Weltwährung und somit internationales Kaufmittel ist. Dadurch können die USA, durch die Möglichkeit der Schöpfung von Geld und Krediten, Ansprüche auf das Wertprodukt anderer nationaler Wirtschaften „drucken“. Damit finanzieren die Vereinigten Staaten ihren Kapitalexport und bezahlen die Transnationalisierung von US-Konzernen. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass sich die USA ein hohes Handelsbilanzdefizit und eine hohe Staatsverschuldung erlauben können, ohne Sorge über Zahlungsunfähigkeit oder den Schuldendienst haben zu müssen.

Die FED kann nämlich durch die Abwertung der Währung, das heißt durch die Erhöhung der Geldmenge, dafür sorgen, dass der Transfer von Dollarforderungen in das jeweilige Gläubigerland hohe Kursverluste nach sich zieht. Allerdings haben die USA diese Vorzüge nur so lange, wie der US-Dollar als Leitwährung Gültigkeit besitzt. Sollte der Weltwährungsstatus verloren gehen, müssten auch die USA harte Devisen erwerben, um ihre Schulden abzutragen oder sich eventuell auch neue Kredite über den Internationalen Währungsfond (IMF) besorgen.[26]

Seit dem Ende des 2. Weltkriegs hat sich aber die weltweite wirtschaftliche Situation grundlegend verändert. Der Anteil der USA am WBSP hat sich im Laufe der Jahrzehnte verringert. Das liegt daran, dass sich die EU, Japan und die asiatischen Tigerstaaten – nicht zuletzt auch zunehmend an die VR China – durch ihre wirtschaftliche Entwicklung ein größeres Gewicht in der globalen Weltwirtschaft erarbeitet haben. Der US-Dollar büßte an Wert ein und unterlag damit einer Inflation. Zudem ging auch der Anteil der USA an den weltweiten Goldreserven zurück. Hatten die USA Anfang der 1950er Jahre noch rund 70 Prozent der Weltgoldreserven, waren es im Jahre 1970 nur noch knapp 30 Prozent.[27]

Die inflationäre Dollarmenge, die so genannten Eurodollar, war für den Wertverlust des Dollars verantwortlich und führte in eine Weltwährungskrise. Vor allem die Regierungen Deutschlands und Frankreichs übten ab Ende der 1960er Jahre zunehmend Druck auf die Nixon-Regierung aus. Sie verlangten die Anpassung des Goldpreises an den ständigen Wertverlust des US-Dollars. Ansonsten, so die Drohung, würden sie ihre Devisenreserven sofort in den USA gegen Gold eintauschen – eine Goldmenge, die der US-Regierung jedoch nicht zur Verfügung stand. Anfang der 1970er Jahre wurden schließlich die Goldbindung des US-Dollars und damit die festen Wechselkurse aufgehoben und durch einen freien Devisenkurs ersetzt.[28]

Dennoch gelang es der US-Regierung durch geschickte Diplomatie, die Leitwährungsrolle des US-Dollar nach Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems im Jahre 1973 weiter aufrecht zu erhalten. So schickte die US-Regierung zum Beispiel ihren Finanzminister William Simon im Jahre 1974 nach Saudi Arabien. Dort erreichte er ein geheimes Abkommen mit dem Königshaus, dem zufolge die saudische Zentralbank US-Treasury Securities außerhalb der normalen Auktionen erwerben konnte. Ein paar Jahre später reiste der Finanzminister Michael Blumenthal ebenfalls nach Saudi Arabien und schloss dort einen weiteren geheimen Vertrag ab, in dem sich die OPEC verpflichtete auch weiterhin ihr Erdöl in US-Dollar zu verkaufen. Geheim mussten diese Verträge bleiben, da die USA anderen Industrieländern versprochen hatten, solche unilaterale Politik nicht zu betreiben.[29]

Durch die Aufrechterhaltung des US-Dollars als weltweites Zahlungsmittel für den strategisch relevanten Energieträger Erdöl, waren andere Staaten darauf angewiesen, weiterhin hohe Devisenreserven in der Leitwährung anzulegen. Durch die Aufhebung der Bindung an das Gold fingen die Wechselkurse an zu schwankten. Allerdings wurden die meisten Waren in US-Dollar gehandelt, was dazu führte, dass ab 1973 auch der Erdölpreis volatil wurde. Die Devisenreserven wurden also dazu benutzt, sich gegen diese Volatilität abzusichern.[30]

Ein anderer Grund, warum sich der US-Dollar als internationales Zahlungsmittel für Erdöl durchgesetzt haben dürfte, ist der „traditionelle“ Anteil, den die Leitwährung am Handel mit dem Energieträger auch schon vor dem Jahre 1973 innehatte. Zum Beispiel bildeten für das nach dem 2. Weltkrieg in Wiederaufbau befindliche Westeuropa Erdölimporte den höchsten Budgetposten. Da allerdings die Hälfte der Erdölimporte von US-Konzernen abgewickelt wurde, wurden diese auch in US-Dollar bezahlt. Zwischen 1948 und 1952 sollen bis zu 20 Prozent der Hilfe, die über den Marshall-Plan nach Westeuropa geleitet wurden, in den Import von Erdöl und Raffinerietechnologie geflossen sein.[31] So diente der Marshall-Plan zum Wiederaufbau Westeuropas, der Finanzierung von US-Erdölkonzernen und der Festigung des US-Dollars in seiner Bedeutung als Leitwährung.

Die doppelte Funktion des US-Dollars auch bei hoher Staatsverschuldung und immensem Handelsbilanzdefizit aufrecht zu erhalten, setzen die USA vielfältige Mittel ein. Ein Beispiel ist die Intervention der USA im Irak im Jahre 2003. Ende des Jahres 2000 hatte Präsident Saddam Hussein sich entschieden, sein Erdöl nur noch in Euro und nicht mehr in US-Dollar zu verkaufen. Die VR China kündigte Ende 2001 an, ihre Devisenreserven zu einem großen Teil in Euro einzutauschen. Im Jahre 2002 überlegte die iranische Regierung öffentlich, ob sie ihr Erdöl in Zukunft zu 70 Prozent in Euro verkaufte. Zusammengenommen löste Saddam Hussein damit einen Angriff des Euro auf die Leitwährungsrolle des US-Dollar aus. Mit einem schnellen Verlust der Leitwährungsrolle könnten die USA aber ihr Doppeldefizit nicht länger auf Kosten der restlichen Welt aufrechterhalten. Die USA benötigen zur Finanzierung ihrer Schulden einen Finanzzufluss von rund 2,6 Milliarden US-Dollar am Tag. Dieser würde versiegen, sobald der US-Dollar seine Doppelrolle verlöre. Dann hätte kein Staat mehr ein Interesse daran US-Dollarreserven anzulegen. Es gäbe einen schnellen Wechsel zu einer anderen Leitwährung und die USA wären bankrott. U.a. um dies zu verhindern intervenierten die USA im Irak. Damit statuierten sie ein Exempel und sicherten dem US-Dollar die Leitwährungsrolle.[32]

Während der Zeit des Bretton-Woods-Systems, in dem der US-Dollar mit einem festen Kurs an den Goldpreis gebunden war, war der Preis für Erdöl recht stabil. Er schwankte zwischen den Jahren 1945 und 1972 zwischen 1,60 und 1,90 US-Dollar pro Barrel. Dies änderte sich schlagartig mit der Einrichtung des neuen Weltwährungssystems von 1973. Seitdem reagiert der Ölpreis auf aktuelle politische und finanzpolitische Ereignisse empfindlich. Er stieg aufgrund der Abschaffung der festen Wechselkurse in den Jahren 1971 bis 1973, des Jom-Kippur-Krieges im Jahre 1973 sowie des darauf folgenden Öl-Embargos auf etwa elf US-Dollar pro Barrel. Mit dem ersten Golfkrieg im Jahre 1980 und den daraus resultierenden Produktionskürzungen im Iran und Irak erreichte er über 40 US-Dollar pro Barrel (vgl. Bild 1).

Der Produktionsrückgang in den beiden Staaten wurde zum Teil durch den Ausbau der Erdölförderung in Europa, Afrika und Amerika, vor allem aber durch die Steigerung der Produktion in Saudi Arabien ausgeglichen. Durch die erneute Sättigung des Marktes und die Einführung des so genannten „netback pricing“[33] in Saudi Arabien fiel jedoch der Preis bis zum Jahre 1986 auf 13 US-Dollar pro Barrel. Erst mit dem Einmarsch irakischer Truppen in Kuwait im Jahre 1990 stieg der Preis wieder auf 23 US-Dollar pro Barrel an. Folglich hatte sich der Ölpreis bis Mitte der 1990er Jahre – von wenigen Ausnahmen abgesehen – zwischen 15 und 20 US-Dollar pro Barrel eingependelt (vgl. Bild 1).

Marktmechanismus oder Spekulation?

Der nächste Erdölpreisverfall wurde durch die Asienkrise eingeleitet. Im Zeitraum zwischen Mitte 1996 bis Ende 1998 fiel der Ölpreis auf unter zehn US-Dollar pro Barrel. Um ihre Interessen zu schützen und die Produktion von Grenzreserven wirtschaftlich rentabel zu halten, versuchte die OPEC noch einmal ihre Macht als Kartell geltend zu machen. Sie beschloss die Drosselung der Erdölproduktion, um den Preis in die Höhe zu treiben. Allerdings hielt sich bspw. der Irak nicht an diese Vereinbarung und erhöhte die Förderung. Trotzdem reichte dies aus, um den Ölpreis auf 28 US-Dollar pro Barrel im Jahre 2000 anzuheben. Erst der 3. Golfkrieg, der mit der Invasion der „Koalition der Willigen“ unter Federführung der USA im Jahre 2003 begann, trieb den Preis auf 50 US-Dollar pro Barrel (vgl. Bild 1). Das lag weit über dem von der OPEC angestrebten Korridor von 22 bis 28 US-Dollar pro Barrel, der für die Stabilisierung des Erdölmarktes gedacht war. Wird von der These ausgegangen, dass sich der Preis für Erdöl nur nach Angebot und Nachfrage bestimmt, überrascht diese Entwicklung, da die OPEC mehrmals ihre Erdölförderung erhöht hatte, der Preis jedoch trotzdem auf das neue Rekordhoch von 50 US-Dollar pro Barrel angestiegen war.[34]

Die These der Preisbestimmung für Erdöl ausschließlich durch Angebot und Nachfrage gerät auch ins Wanken, wenn die Preisentwicklung zwischen den Jahren 1999 und Anfang 2009 analysiert wird. Der Ölpreis stieg zwischen 1999 und Mitte des Jahres 2008 kontinuierlich bis auf etwa 150 US-Dollar pro Barrel. Danach fiel er jedoch innerhalb von drei Monaten unter 40 US-Dollar pro Barrel. Daraufhin stieg der Preis bis Juli 2009 wiederum auf 70 US-Dollar pro Barrel (vgl. Abbildung).

Zumindest in den Jahren 2003 bis 2005 wurde häufig die VR China für den Preisanstieg verantwortlich gemacht. In vielen Pressemitteilungen wurde die These vertreten, dass die rapide Zunahme des Verbrauchs in China aufgrund der prosperierenden Wirtschaft den Erdölmarkt überlastete.[35] Allerdings hätte der Preis dann Mitte des Jahres 2008 nicht rapide auf 36 US-Dollar pro Barrel fallen dürfen, denn der Verbrauch von Erdöl in China und anderen Schwellenländern nahm weiterhin zu. Auch wenn in Abbildung 16 der Konsum von Erdöl in China nur bis Ende des Jahres 2007 abgebildet ist, ist ein deutlicher Trend abzulesen, der sich aufgrund des Wirtschaftswachstums nicht einfach umkehren lässt und sich noch über Jahre hinziehen wird.

Was an den Trends auffällig ist, ist die Tatsache, dass die Produktion von Erdöl in China zunimmt und so die Differenz zwischen Förderung und Konsum, die durch Importe gedeckt werden muss, sich nicht so schnell vergrößert, wie dies in den USA der Fall ist. Zudem ist die VR China seit dem Jahr 1993 Nettoimporteur von Erdöl, womit die Argumentation hinfällig ist, dass der Anstieg des Energieverbrauchs in der Volksrepublik überraschend im Jahre 2003 einsetzte.[36]

Gegenüber einer so stark ausgeprägten Volatilität des Erdölpreises war auch die OPEC vollkommen machtlos. Sie erhöhte zwischen 2007 und 2008 mehrere Male die Förderkapazität von Erdöl, um das scheinbare Angebotsdefizit auszugleichen. Allein in Saudi Arabien stieg die Förderquote innerhalb eines Jahres um zehn bis 15 Prozent. Dennoch stieg der Ölpreis ungehindert weiter. Und auch als der Preis ab Mitte des Jahres 2008 wieder rapide fiel, hatte die Einschränkung der Förderkapazität der OPEC um mehrere Millionen Barrel am Tag keinen Einfluss.[37]

Die Anhebung oder Senkung der Fördermenge des Rohöls der OPEC konnte keinen Einfluss auf den Erdölpreis haben, da die Märkte gesättigt waren. Folglich kann die dritte Ölpreiskrise auch nicht auf den Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage zurückgeführt werden. Und auch politische Ereignisse zeigten dieses Mal keine Auswirkungen auf den Preis. Selbst als im Vorfeld des Krieges zwischen Russland und Georgien im August 2008 in der Türkei ein Sprengstoffanschlag auf die BTC-Pipeline verübt wurde und dem Weltmarkt 850.000 Barrel Erdöl am Tag fehlten, hatte das keine Folgen. Der Ölpreis fiel bis September 2008 weiter unter die 100 US-Dollar pro Barrel Marke.[38]

Dies bestätigt die Argumentation der OPEC-Produzenten. Das Kartell sah vor allem Spekulationen, Steuern, die in den Industrieländern auf Kraftstoffe erhoben werden und den Kaufkraftverlust des US-Dollar als Hauptgründe der Ölpreissteigerung.[39] Vor allem nach dem Beginn der so genannten Subprime-Krise Mitte des Jahres 2007 begann auf dem Erdölmarkt eine Rally. Aufgrund des zusammenbrechenden Immobilienmarktes in den USA flüchteten Spekulanten in den Rohstoffmarkt, was zu Preissteigerungen bei Metallen, Agrarprodukten und fossilen Energieträgern führte.[40]

Ein solcher Trend, dass Spekulanten aus zusammenbrechenden Marktsparten in den anscheinend für sie dann sicheren Rohstoffmarkt flüchten ist allerdings kein neues Phänomen. Schon beim Zusammenbruch der New Economy im Jahre 2001 war eine solche Bewegung auf den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten zu verzeichnen. Auch als die Internet-Blase platzte gab es eine Kapitalflucht aus der New Economy in den Handel mit Rohstoffen und hier vor allem mit den so genannten Futures.[41]

Allerdings hat die Mehrheit der Börsenteilnehmer an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) oder der Londoner Stock Exchange kein Interesse eine Tankerladung Erdöl auch real geliefert zu bekommen. Vielmehr sind sie daran interessiert, kurzfristige Gewinne zu erzielen. Dazu versuchen sie die zukünftige Marktentwicklung einzuschätzen und spekulieren auf steigende oder fallende Kurse. Dabei verhelfen sie einerseits dem Markt zu größerer Liquidität und übernehmen Risiken, die Hedger[42] abzugeben versuchen. Andererseits können Spekulanten jedoch auch die Volatilität des Erdölpreises verstärken – vor allem, wenn sie mit den wirtschaftlichen und technischen Bedingungen der Erdölindustrie nicht vertraut sind.[43]

Welchen Einfluss ein einzelner Spekulant auf den Erdölpreis haben kann, verdeutlichte Steve Perkins, Börsenhändler beim Londoner Rohstofftrader PVM Oil Associates, am 30. Juni 2009. Um zwei Uhr morgens kaufte er Futures für acht Millionen Barrel Erdöl, woraufhin andere Akteure an der Börse nachzogen. Innerhalb von kürzester Zeit wurden Futures für 16 Millionen Barrel Erdöl gehandelt, was den Preis für ein Barrel der Referenzmarke Brent um 2,5 US-Dollar von 71 auf 73,5 US-Dollar in die Höhe trieb. Das war bis dahin der höchste Stand seit acht Monaten. Zwar wurde das Verhalten von Steve Perkins als „nicht autorisierter Handel“ bewertet und brachte PVM Verluste in der Größenordnung von zehn Millionen US-Dollar ein, aber der Fall zeigt, wie ein einzelner Händler den Preis manipulieren kann. Zudem verdeutlicht er, dass die Instrumente, die von den Kontrollbehörden eingerichtet wurden, um den spekulativen Handel mit Futures einzugrenzen, noch nicht ihre volle Wirksamkeit entwickelt haben. Am 30. Juni 2009 wurden die britische Financial Services Authority und die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission – die zuständigen Kontrollbehörden – stundenlang nicht informiert.[44]

Der gesamte Einfluss des Faktors der Spekulation auf den internationalen Erdölpreis ist enorm. In den Jahren zwischen 2003 und 2007 soll die Nachfrage aus der VR China von 1,88 auf 2,8 Milliarden Barrel pro Jahr zugenommen haben. Das ist eine Steigerung von 920 Millionen Barrel. Im selben Zeitraum soll die Nachfrage über die Futures-Märkte um 848 Millionen Barrel pro Jahr gestiegen sein. Das bedeutet, dass das Nachfragewachstum, für das Spekulanten an den Terminmärkten verantwortlich sind, fast so groß ist wie jenes, das von China ausgeht. Die Einkäufe der Spekulanten im Zeitraum zwischen 2003 und 2007 entsprechen einem Gegenwert von rund 1,1 Milliarden Barrel Erdöl, die nach wie vor „auf Halde“ liegen. Diese Menge kommt der achtfachen Größe der strategischen Erdölreserven der USA, beziehungsweise der Deckung des weltweiten Verbrauchs an Erdöl von 13 Tagen des Jahres 2007 gleich.[45]

Eine Studie des US-Repräsentantenhauses kam zu dem Schluss, dass im Jahre 2008 Spekulanten 71 Prozent aller Erdölkontrakte – ein Erdölkontrakt entspricht in New York 1.000 Barrel Erdöl – an der NYMEX gehalten haben. Im Jahre 2000 waren es nur 37 Prozent.[46] Während im Jahre 2002 noch 45,7 Millionen Erdölkontrakte gehandelt wurden, ist diese Zahl bis Ende 2007 auf 121,5 Millionen angestiegen. Die virtuellen Umsätze in diesem Sektor sind damit sprunghaft angewachsen. Pro Tag verbraucht die Weltbevölkerung ca. 86 Millionen Barrel Erdöl, das Handelsvolumen ist jedoch 15-mal so groß. Der US-Kongress kam in einer Anhörung im Dezember 2007 zu dem Ergebnis, dass die „Spekulation auf dem Rohölmarkt“ für exorbitante Steigerung der Erdölpreise mit verantwortlich ist. So sollten zu dieser Zeit 45 Prozent aller Erdölkontrakte von Spekulanten gehalten worden sein. Das sei dreimal so viel, wie noch zur Jahrtausendwende. Dem Ausschussvorsitzenden der Anhörung, Carl Levin zufolge, würde allein durch diese Tatsache Erdöl mindestens 20 US-Dollar mehr kosten, als wenn der Preis allein durch Angebot und Nachfrage entstanden wäre.[47]

Allerdings ist der Markt für Erdöl nach wie vor zweigeteilt. Während 40 Prozent des Erdöls frei an der Börse gehandelt werden, sind 60 Prozent an langfristige Verträge gebunden. Die Preise in diesen Verträgen werden durch das System des formula pricing gestaltet. Demzufolge orientiert sich der Preis für das gelieferte Erdöl am Durchschnittspreis der Future-Märkte des Vormonats. Dabei dient die US-amerikanische Erdölsorte West Texas Intermediate (WTI) als Maßstab für Erdöl, das nach Nordamerika verkauft wird. Die Erdölsorte Brent aus der Nordsee gilt als Referenz für den Verkauf nach Europa und Afrika, während Erdöl aus Dubai-Oman für die Preisbestimmung des asiatisch-pazifischen Marktes angelegt wird.[48]

Da sich das Erdöl, das über langfristige Verträge gehandelt wird, an den Terminmärkten orientiert, löst jede Preisveränderung bei so genannten Paper-Barrels eine Preisveränderung beim Handel mit realem Erdöl aus. Die Flucht der Spekulanten erst aus der zusammengebrochenen New Economy, später aus der platzenden Immobilienblase in die Rohstoffmärkte, war ein maßgeblicher Grund dafür, dass der Erdölpreis Mitte des Jahres 2008 auf ungefähr 150 US-Dollar pro Barrel steigen konnte. Durch den hohen Ölpreis wurden wiederum Aktien der Erdölkonzerne für Investoren attraktiv, was den Unternehmen immense Gewinne bescherte. Andererseits haben diese Investitionen in die Aktien der Konzerne einen psychologischen Effekt auf den Erdölpreis, was die Volatilität des Preises begünstigt.[49]

Für den darauf einsetzenden Erdölpreisverfall von knapp 150 US-Dollar pro Barrel auf ungefähr 37 US-Dollar pro Barrel Anfang des Jahres 2009, war vorwiegend der internationale politische Druck auf die Terminmärkte verantwortlich. Laut einer Studie des Hedge-Fonds Master Capital Management zogen aufgrund des steigenden Drucks und der härteren Überwachung die Anleger, die auf steigende Rohstoffpreise gewettet hatten, innerhalb von zwei Monaten rund 39 Milliarden US-Dollar aus den Terminmärkten ab.[50]

Allerdings zeichnen sich neben dem Einfluss der Spekulation noch andere Faktoren für die Volatilität des Erdölpreises verantwortlich. Wie oben aufgezeigt, gelang es den USA auch nach dem Zusammenbruch des Bretton-Wood-Systems, Erdöl in der nationalen und Weltwährung US-Dollar zu handeln. Seit Anfang der 1970er Jahre musste die US-Wirtschaft aber weitere Teile am WBSP an andere Staaten übertragen. Dadurch durchlief auch der US-Dollar weiterhin eine Inflation. Dieser Wertverfall wurde durch Krisen, wie den Niedergang der New Economy von 2001 und der Subprimekrise von 2007, die sich dann zur Weltwirtschaftskrise ausweitete, beschleunigt (vgl. Abbildung 17). Unterstützt wurde die Inflation auch durch die massiven Konjunkturpakete der USA, um den Krisen zu begegnen.[51] Dementsprechend wurde der US-Dollar gegenüber anderen Währungen stärker über mehrere Jahrzehnte abgewertet. Das wiederum trieb den Erdölpreis in die Höhe, da der Kaufkraftverlust des US-Dollars in Korrelation mit den Produkten steht, die auf den internationalen Märkten in der Leitwährung gehandelt werden.

Der Erdölpreis wird also durch mehrere Faktoren bestimmt. Erstens haben Spekulanten, die in verschiedenen Wirtschaftskrisen in die Rohstoffmärkte fliehen, einen entscheidenden Einfluss auf den Preis. Zweitens ist die Inflation des US-Dollars, in dem der Rohstoff zu über 90 Prozent gehandelt wird, maßgeblich an der Preisgestaltung beteiligt. Drittens haben politische Ereignisse, wie der Beginn des Irakkriegs, kurzfristige Auswirkungen auf den Preis, die so genannte Risikoprämie. Viertens hat nach wie vor der Marktmechanismus, der durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, einen Anteil an der Entwicklung des Ölpreises. Auch wenn hierbei die Diversifizierung der Erdölimporte der Verbraucherstaaten weit fortgeschritten ist, kann es aufgrund mangelnder Investitionen in die Exploration und die Weiterverarbeitung von Rohöl zu Engpässen kommen.

Die Auswirkungen des Erdölpreises auf die Energiesicherheit der einzelnen Staaten sind dabei enorm. Ohne Erdöl bricht jede Volkswirtschaft zusammen. Erdöl ist nicht nur notwendig, um den Transportsektor aufrecht zu halten. Es wird auch für die Herstellung vieler Produkte des täglichen Lebens benötigt. Um die Volatilität des Erdölpreises abzufedern und somit die Versorgung mit dem Energieträger zu sichern, legen die Staaten, die es sich leisten können, hohe Devisenreserven in US-Dollar an. Die Staaten, die dies aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation nicht leisten können, sind einem hohen Ölpreis direkt ausgeliefert. Sie können die Versorgung ihrer Wirtschaft mit Erdöl nicht mehr garantieren und geraten – wie oben beschrieben – in eine Schuldenfalle, die sie von westlichen Staaten, dem IMF und der Weltbank abhängig macht. Durch die neoliberalen Konditionen, die an die aufgenommenen Kredite gekoppelt sind, haben die Entwicklungsländer dann kaum noch eine Chance sich aus dieser Schuldenfalle zu befreien. Eine nachhaltig gesicherte Energieversorgung und damit auch eine langfristig planbare wirtschaftliche Entwicklung bleiben für diese Staaten meist unerreichbar. Dies sieht bei den Industrienationen anders aus.

Aber auch in den Industrienationen sind die Auswirkungen des volatilen Erdölpreises zu spüren. Bspw. entwickeln sich die Verkaufszahlen für EE-Wärmetechnologien durchaus positiv, wenn der Ölpreis hoch ist, da die Wirtschaftlichkeit der alternativen Technologien damit steigt. Im Umgekehrten Fall sinken die Verkaufszahlen von Wärmepumpen, Solarthermieanlagen und biogenen Festbrennstoffen.


Quellen und weiterführende Hinweise

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  33. Dabei werden die Ölpreise aus der Differenz der Produktpreise, die die Raffinerien erzielen können und einem fixen Gewinn abgeleitet. Die Raffinerien waren daher an einem möglichst großen Absatz interessiert, und zwar unabhängig vom Preis, der dabei erzielt werden konnte. Das führte in kurzer Zeit zu Überproduktion und zu drastischen Preisverfall. Mabro, Robert (1987): Netback Pricing and the Oil Collapse of 1986; Oxford Energy Studies; S. 5f.
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