Hackschnitzel

Holzhackschnitzel oder Hackgut ist eine Form von Energieholzes und wurde dafür mit schneidenden Werkzeugen zerkleinert. Verwendet wird Waldrestholz, Schwachholz oder anders minderwertiges Holz aus Garten- und Landschaftsverschnitt. Eine Sonderform sind Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagenholz, dass speziell für diesen Zweck angebaut wurde.

In Europa, d.h. vor allem Deutschland und Österreich begann die Entwicklung von kleinen Holzheizungen mit automatischer Brennstoffzuführung in den 1980er Jahren zunächst auf Basis der bereits bekannten Hackschnitzel. Diese wurden durch Zerkleinern (Schreddern) von Holzresten in Hackern erzeugt. Die dafür Anfang der 1980er Jahre am Markt primär verfügbaren Scheibenradhacker verwendeten auf einer Schwungscheibe befestigte Messer zur Herstellung des Hackguts vergleichbar wie bei einer Küchenmaschine. Das Holz wir parallel oder schräg zur Welle zugeführt. Hierbei entstehen zu Ende des Hackens eines Holzstückes zum Teil lange Endstücke, da das Holzstück nicht mehr im Einzug gehalten wird und vom Messer mitgerissen wird. Diese können sowohl in der Förderstrecke als auch beim Ausbrand im Kessel zu Problemen führen.

In der gleichen Zeit kamen in Schweden und Österreich auch die ersten Trommelhacker auf dem Markt. Bei diesen dreht sich ein Walze mit Messern und das Holz wird im rechten Winkel zur Hackerwelle zugeführt (Funktionsvideo). Die ersten Hackermodelle erwiesen sich jedoch noch nicht als robust genug für die Herstellung größerer Holzmengen. Bei Heizomat Gerätebau Energiesysteme entwickelte man deshalb ab Mitte der 1980er Jahre einen mobil einsetzbaren Trommelhacker, der speziell für die Erzeugung von feinen Hackschnitzeln ausgelegt war und ab 1989 angeboten wurde.[1] Trommelhacker haben ggü. den Scheibenhackern in der Praxis mehrere Vorteile: Keine Richtungsänderung des Holzes im Hacker, geringerer Leistungsbedarf und kein Verstopfen beim Hacken von sehr dünner und flexibler Biomasse.[2] Heute haben sich Trommelhacker zur Hackschnitzelproduktion durchgesetzt. Sie werden in verschiedenen Größen für den stationären und mobilen Einsatz angeboten. Sehr große mobile Hacker mit Leistungen von einigen 100 kW werden entweder über Zapfwellen durch einen Traktor o.ä. angetrieben oder direkt auf Lastwagen aufgebaut.[3]



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Quellen und Fußnoten

  1. Interview mit Robert Bloos am 12.3.2013
  2. Denkinger, B.: Wie forstliche Hacker arbeiten – Technische Merkmale und Bauarten in LWF aktuell 48/2004, S. 21-23
  3. Funktionsvideo Trommelhacker im Einsatz