Marktentwicklung Holzheizung

Bild 1: Entwicklung MAP-geförderter Holzheizungen

Förderung

Die Zahl der geförderten Holzheizungen über das Marktanreizprogramm hat seit dem 2004 einen deutlichen Aufschwung genommen. Im Jahr 2008 wurde der bisherige Höhepunkt mit insgesamt rund 54.000 geförderten Holzheizungen erreicht (Bild 1). Im Jahr 2009 überschritt die Zahl der geförderten Holzheizung nochmal die 50.000er Marke, brach aber ab 2010 signifikant ein, was u.a. mit dem Förderstopp 2010, dem Auschluss von Neubauten und der nachfolgenden Verunsicherung durch steigende Pelletpreise zusammenhängt.

Bild 2: Entwicklung von Nachfrage, Förderung und Bestand bei Pelletheizungen


Marktentwicklung Pelletheizungen

Eine große Bedeutung innerhalb des Marktes für Holzheizungen haben Pelletheizungen erlangt. Waren im Jahr 2000 erst rund 2.000 Pelletheizung in Deutschland verkauft worden, so hat sich anschließend die Entwicklung deutlich dynamisiert. Bis zur Herausnahme von Neubauten aus der Förderung ab dem Jahr 2010 zeigt der Vergleich (Bild 2), dass bis dahin um die 80 % der neuen Pelletheizungen eine MAP-Förderung erhielten. Ab dem Jahr 2010 sank dieser Anteil auf unter 50% und der Gesamtabsatz Parallel zur einbrechenden Förderung brach auch das gesamte Absatzvolumen um etwa die Hälfte ein, erreichte aber ab 2012 wieder das vorherige Niveau von über 40.000 Pelletheizungen. Die Quote geförderter Heizung lag im Jahr 2013 unter 40 %, was zeigt, dass Holzheizungen auch ohne Förderung attraktiv sind.

Bild 3: Entwicklung der spez. Kosten MAP-geförderter Holzheizungen


Kostenentwicklung

Dies dürfte auch mit den deutlich gesunkenen Anlagepreisen korrespondieren, die vor allem bei den bedeutsamen Pelletkesseln bis 30 kW Leistung ab 2010 einen deutlichen Abwärtstrend zeigen (Bild 3). Die hohen spezifischen Kosten (in heutigen Preisen) der Jahre mit hohen Marktwachstum hatten sich seitdem um rund 40 % von etwa 1.200 auf rund 700 Euro2012/kW reduziert. Eine Preisentwicklung wie sie bei den Pelletkesseln von 31 bis 100 kW Leistung in dieser Deutlichkeit nicht zu beobachten war. Dort lag der Rückgang nur im Bereich von 20 %.

Bild 4: Geförderte Holzheizungen pro 1.000 Einwohner nach Bundesländern


Verteilung in den Bundesländern

Untersucht man die geförderten Holzheizungen nach Bundesländern, dann zeigen sich die traditionellen regionalen Schwerpunkte der Nutzung von Energieholz. Rund 40 % der insgesamt geförderten Holzheizungen wurden in Bayern errichtet. In Baden-Württemberg sind es 19 % und an dritter Stelle rangiert Nordrhein-Westfalen mit 10 % Anteil, gefolgt von Hessen mit 8 %. Diese Anteile gelten wegen der Dominanz der Pellet-Kessel in der Förderung auch für diese. Auch bei Scheitholz dominieren Bayern und Baden-Württemberg zusammen mit rund 60 % der Heizkessel, doch ist die Verteilung der restlichen 40 % in den 14 Bundesländern etwas anders als bei Pelletheizungen. Bei Scheitholz weisen vor allem die ostdeutschen Länder im Vergleich zu Pellets höhere Anteile auf, was sich wohl mit dem geringen Kosten für Scheitholzkessel erklären lässt. Insgesamt entfallen rund 70 % der seit dem Jahr 2001 installierten Holzheizungen auf nur drei Bundesländer. Diese Zahlen reflektieren die in Süddeutschland bzw. die in waldreicheren Gegenden leichtere Verfügbarkeit von Brennholz, eine Präferenz für Holz auch in Zeiten von Erdgas- und Heizölheizungen, zum Teil auch zusätzliche Landesförderungen (REN-Programm in NRW) sowie subjektive Einstellungen in der Bevölkerung.

Zusätzlich reflektieren die absoluten Installationszahlen auch die unterschiedliche Bevölkerungsdichte in den Bundesländern. Normiert man die Zahl der geförderten Anlagen auf 1.000 Einwohner (Bild 4), ändert sich die Reihenfolge der Bundesländer. Platz 1 und 2 gehen weiterhin nach Bayern und Baden-Württemberg, Platz 3 und 4 nun an Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen belegen - wie allgemein bei erneuerbaren Energien festzustellen - wiederum die letzten Plätze.


Wirtschaftlichkeitsbeurteilung

Vor allem Holzpelletkessel mit kleiner Wärmeleistung für Einfamilienhäuser schneiden bei Kostenvergleichsrechnungen sowohl ggü. anderen EE-Heizungsalternativen als auch konventionellen Heizungen meist schlechter ab, da zum Investitionszeitpunkt im Vergleich zu einem Öl- oder Gaskessels deutlich höhere Kosten entstehen und zugleich die langfristige Preisvorteil des Brennstoffs Holz ggü. Heizöl und Erdgas unsicher ist. Im Gegensatz zu Solarwärme fallen bei Pellets dauerhaft Kosten für die Holzbeschaffung an und das Delta zur Hauptkonkurrenz Heizöl hat sich in den letzten Jahren verringert.

Selbst wenn die Preisdifferenz langfristig erhalten bliebe, ist wegen des geringen Wärmebedarfs vor allem bei Neubauten die Kostenersparnis durch die preisgünstigeren Pellets nicht ausreichend groß, um den Mehrpreis der Investition auszugleichen. Bei Scheitholzkesseln ist die wirtschaftliche Beurteilung meist besser, da diese preiswerter in der Anschaffung und das benötigte Scheitholz - mit erheblichen Eigenleistungsanteil – oft kostengünstig aus eigenen Waldbeständen oder anderen Quellen beschafft werden kann. Vergleichbares gilt für Hackschnitzelkessel, wenn genügend eigenes Schwachholz vorhanden ist.

Eine Holzheizung wird auf lange Sicht wirtschaftlich umso vorteilhafter sein, je größer die Wärmeleistung des Heizkessels und der Jahreswärmebedarf des Gebäudes ist. Die Mehrkosten für einen Leistungsstärkeren Heizkessel sind vergleichsweise gering und die Kostenersparnis nimmt mit größerem Wärmebedarf zu. Folglich sind insbesondere Mehrfamilienhäuser eine potenzielle Zielgruppe für Pelletheizungen.



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