Forschungsansätze

Konstellationsanalyse

Die Konstellationsanalyse ist ein interdisziplinäres Brückenkonzept für die Nachhaltigkeits-, Technik- und Innovationsforschung. Dieser interdisziplinär angelegte methodische Ansatz bietet den Vorteil, dass unterschiedlichste problemrelevante Einflussfaktoren berücksichtigt werden können, zu deren Analyse ein interdisziplinärer Zugang erforderlich ist.

Mit dem Instrumentarium der Konstellationsanalyse wird der Untersuchungsgegenstand zunächst geordnet und analytisch verfügbar gemacht. Die Konstellationsanalyse bietet zudem ein geeignetes Instrumentarium zur Querschnittsanalyse von Innovationsprozessen und zur Untersuchung der Struktur von multiplen Einflussfaktoren zu bestimmten Zeitpunkten und Phasen des Prozesses. Sie ermöglicht also eine Differenzierung des Entwicklungsprozesses (Phasen, Biografien) und eine damit verbundene strukturierte Analyse von Akteuren und Handlungskontexten. Der Analyseansatz betrachtet gesellschaftliche Akteure, ihre Regelungssysteme sowie die Technik und die Natur als aufeinander bezogene Komplexe.

Durch grafisch dargestellte Konstellationen wird die Struktur der Zusammensetzung heterogener Einflussfaktoren übersichtlich abgebildet. Die Konstellationsanalyse wurde am Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin entwickelt.

Politikfeldanalyse

Zentrales Ziel der Politikfeldanalyse (englisch: policy analysis) als methodischer Ansatz der Politikwissenschaft ist die Untersuchung der Veränderung von Politikinhalten, Determinanten und Wirkungen politischen Handelns. Aus einer prozessorientierten Perspektive wird nach der Entstehung, Durchführung und ggf. der Evaluation und Neuformulierung oder Terminierung einer Policy gefragt. Dieser zyklische Ansatz wird ergänzt durch unterschiedliche Konzepte wie den „rational choice-Ansatz“ oder den „Advocacy-Koalitions-Ansatz“ als alternative Konzeptualisierungen des Politikprozesses. Gegenstand der empirischen Analyse von Politiken ist darüber hinaus der jeweils gegebene politische Rahmen (framing) sowie die relevanten Dynamiken und Konflikte im Verlauf der Entscheidungsprozesse.

In der Politikfeldanalyse ist die Herangehensweise in der Regel akteurszentriert. Es wird danach gefragt, wie politische Akteure handeln und was ihr Handeln letztlich bewirkt. Zentral sind dabei Interessen, Wertesysteme, Lernprozesse und Politikstile. Der akteurszentrierte Institutionalismus als ein Ansatz der Politikfeldanalyse basiert auf der Annahme, dass mit Handlungsressourcen und Handlungsintentionen ausgestattete Akteure strategisch in institutionellen Kontexten handeln. Die Interaktionen der Akteure werden durch den institutionellen Rahmen strukturiert, der ihre Handlungsspielräume sowohl ermöglicht als auch beschränkt. In Abhängigkeit vom Gegenstand sind Entwicklungen in anderen gesellschaftlichen Teilbereichen als Teil der Handlungssituation zu beachten.